Stadt Luzern will höhere Betreuungsgutscheine
Die Stadt Luzern will die Beiträge für die Betreuungsgutscheine um 500’000 Franken auf 3,5 Millionen erhöhen. Sie passt das System damit aktuellen gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Anforderungen an.
Vor acht Jahren lancierte die Stadt Luzern als Pionierin das System mit den Betreuungsgutscheinen. Seither erhalten berufstätige Eltern für die Betreuung ihrer Kinder in Kindertagesstätten (Kitas) und Tagesfamilien eine direkte finanzielle Unterstützung – sofern sie einkommensmässig einen Anspruch darauf haben. In den vergangenen Jahren blieben das System und die Beiträge unverändert. Gleichzeitig stiegen die Kita- und Tagesfamilien-Tarife, weil beispielsweise die Öffnungszeiten verlängert worden sind. Lag der Tarif einer Kita im Jahr 2011 im Schnitt bei 100 Franken pro Tag und Kind (älter als 18 Monate), sind es heute 107 Franken. Für Eltern bedeutet dies höhere Selbstkosten.
Neu will die Stadt Luzern ihre Beiträge an die Betreuungsgutscheine von heute 3 auf neu 3.5 Millionen Franken erhöhen. Das hätte folgende Auswirkungen:
Beispiel 1
Eine Familie mit zwei Kindern über 18 Monate, zwei Betreuungstagen pro Woche und einem steuerbaren Einkommen bis 32000 Franken pro Jahr hat aktuell Selbstkosten (Kita-Tarif minus Betreuungsgutschein) von 404 Franken pro Kind pro Monat. Mit der Anpassung ab 2018 werden es noch 273 Franken pro Kind sein, d.h. gut 32 Prozent weniger.
Beispiel 2
Für eine Familie mit zwei Kindern über 18 Monate, zwei Betreuungstagen pro Woche, mit einem steuerbaren Einkommen zwischen 76'000 und 80'000 Franken pro Jahr sinken die Selbstkosten um knapp 1,5 Prozent auf 1391 Franken pro Monat und Kind.
Da es für die Erhöhung der Betreuungsgutscheine eine Anpassung des Reglements braucht, muss zuerst das Luzerner Stadtparlament entscheiden. Es diskutiert voraussichtlich Ende September darüber.
Was man bei der Kinderkrippe Small Foot AG über die höheren Betreuungsgutscheine und den Vorwurf «zu teuer» sagt, hört man im untenstehenden Beitrag.