Der FCL revanchiert sich in Thun
Quelle: PilatusToday
Schmerzhaft sind noch heute die Erinnerungen an den Cup-Achtelfinal vom 31. Januar 2023 in dem der FCL in einem sehr bitteren Spiel von den unterklassigen Berner Oberländern aus dem Cup-Wettbewerb geworfen wurden und dabei auch Stammtorhüter Müller verletzt verloren. Für diesen unschönen Abend wollten sich die Mannen vom FCL am Samstagabend unbedingt revanchieren.
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Thun startet stärker in die Partie
Aber schon in den ersten Minuten wurde offensichtlich, dass auch am Samstag der Klassenunterschied primär auf dem Papier und nicht auf dem Platz sichtbar sein würde. Die Rotweissen starteten besser in die Partie und forderten die Defensivreihen der Luzerner mehrmals bis aufs Äusserste. Und schon in der 14. Minute musste Loretz gegen Ndongo den ersten Big-Save auspacken.
Der FC Luzern brachte auf der Gegenseite erst nach 24 Minuten den ersten gefährlichen Abschluss durch Meyer nach schöner Einzelleistung von Jashari zu Stande. Eine Leistungssteigerung war also angesagt, diese liess aber weiter auf sich warten. Ausser einem guten Schuss von Ottiger mit anschliessendem Top-Reflex von Matic brachten die Gäste keine Gefahr vor das gegnerische Tor.
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Gegentor und etwas Pech für FCL
In der 38. Minute durfte der FC Thun auf der rechten Seite einen Eckball schlagen und nutzte diesen für eine gute kurze Variante mit anschliessender Flanke aus dem Rückraum. Diese passte perfekt auf den Kopf des auffälligen Ndongo, so dass auch Loretz das 1:0 für Thun nicht mehr verhindern konnte. Kurz vor der Pause kam dann für die Luzerner auch noch Pech dazu, als ein Ademi-Schuss vom linken Torpfosten zurückprallte.
Ausgleich in drei Versuchen
Nach einer aus Innerschweizer Sicht eher dürftigen Halbzeit musste sich Trainer Mario Frick für die zweite Hälfte also etwas einfallen lassen. Vorerst verzichtete er jedoch darauf an der Mannschafts-Aufstellung Änderungen vorzunehmen. Zehn Minuten nach dem Wiederanpfiff konnte Ademi alleine auf Matic losziehen, wurde jedoch von Bürki penaltywürdig im Strafraum zurückgezogen. Schiedsrichter Horisberger zeigte sofort auf den Punkt und Captain Meyer übernahm die Verantwortung. Er verzögerte kurz den Anlauf und versuchte es links unten, was von Matic im Thuner Tor aber perfekt antizipiert und erfolgreich abgewehrt wurde. Villiger reagierte jedoch gedankenschnell auf den Abpraller und konnte den Ball nochmals über den Torhüter zum konsternierten Meyer heben, der im zweiten Anlauf den Ball mit dem Kopf doch noch im Tor unterbringen konnte. Es war also ein höchst glücklicher aber nicht unverdienter Ausgleich, da auch das Spielgeschehen mittlerweile ziemlich ausgeglichen war.
Kurzauftritt von Dario Ulrich
Nur wenige Minuten später brachte es Dorn nach einer schönen Spielverlagerung von Jashari fertig den Ball mit dem Kopf um den linken Pfosten herum an den rechten Innenpfosten zu zirkeln. Die Matchuhr stand bereits bei 78 Minuten, als Matoshi ins Laufduell mit dem bereits das Gleichgewicht verlierenden Ulrich startete. Der eben erst eingewechselte Ulrich wehrte sich nach Kräften dagegen den kräftigen Thuner alleine aufs Tor ziehen zu lassen, was vom Unparteiischen als klares Notbremsefoul taxiert und mit einem Platzverweis bestraft wurde.
Mit einem Mann weniger mussten die Luzerner natürlich umso mehr versuchen das Spiel in der regulären Spielzeit zu entscheiden, da es in der Verlängerung noch schwerer werden würde. Aber die Platzherren nutzten die Überzahl souverän aus und liessen keine klaren Chancen mehr zu, konnten aber auch selber nicht mehr gefährlich vor Loretz auftauchen.
Teddy Okou dreht Momentum auf Seite des FCL
So wurde die Verlängerung zur Realität und die zehn Luzerner mussten nochmals alle Kräfte bündeln, da Trainer Frick nach bereits vier Auswechslungen vor dem Platzverweis nicht mehr viele Optionen für neue Kräfte offen standen. Doch schon nach rund 150 Sekunden Verlängerung erspielten sich die dezimierten Luzerner einen entscheidenden Vorteil, als Okou mit einer schönen Einzelleistung eiskalt zwischen den Beinen des Ex-Luzerners Bürki in die rechte untere Torecke zur 2:1 Führung einnetzte. Der perfekte getimte Pass war wiederum von Youngster Villiger gekommen.
Und im zweiten Teil der Verlängerung kam es dank Jashari noch besser! Nach einem hart bedrängten Sprint durch die ganze gegnerische Platzhälfte konnte er noch genügend Kraft aufbringen um den Ball an Matic vorbei zum 3:1 für den FCL einzuschieben. Es war eine richtig gute und solidarische Luzerner Mannschaftsleistung über die gesamte Verlängerung, mit der sich die Blauweissen den Sieg in diesem wichtigen und schweren Cup-Spiel verdienten. Nach einer langen und lautstarken Feier bei den Fans konnten die Spieler zufrieden und mit einem viel besseren Gefühl als im Januar zurück in die Innerschweiz reisen.
Szene des Spiels
Ein Kopftor vom eher klein gewachsenen Max Meyer nach einem abgewehrten Penalty; es war eine kuriose Szene, welche zum Ausgleich für den FC Luzern führte und schlussendlich zur Verlängerung führte.
Mann des Spiels
Mit dem vorentscheidenden Führungstor schenkte Teddy Okou der Mannschaft den Glauben, dass der starke FC Thun auch in Unterzahl in der Verlängerung zu schlagen war. Damit rächte sich der wirblige Franzose auf seine Art beim FC Thun, der ihn bei seiner Einwechslung auf dem Stadion-Screen als «Teddybär Okou» vorgestellt hatte!