«Solche individuellen Fehler liegen nicht drin»
Quelle: PilatusToday / David Migliazza
Schon Minuten vor dem Anpfiff war die Stimmung in der Swissporarena elektrisierend. Die erwartungsfrohen Fans beider Lager machten mächtig Lärm so dass einem Fussballfest nichts im Wege stand. Es zeigte sich schon in den ersten Minuten, dass es ein hartes Stück Arbeit werden würde.
Das Spiel
Kaum angepfiffen, mussten sowohl Frydek wie auch Beloko schmerzhaft die schottische Härte erfahren. Und es kam noch dicker für die Luzerner: Bereits in der 10. Minute leistete sich Frydek einen ultragefährlichen Einwurf, den Max Meyer nicht kontrollieren konnte. Der Ex-St.Galler Youan übernahm dankend und traf nach einer schönen Einzelleistung zur schottischen Führung. Burch hatte noch unglücklich abgelenkt.
Nun schien die Hürde schon fast unerreichbar hoch und angesichts des sehr nervösen Starts der Blau-Weissen musste man schon fast das Schlimmste befürchten. Doch die Luzerner Antwort liess nicht lange auf sich warten. Nach einem tollen Abschluss von Meyer setzte Villiger in der 16. Minute super nach und legte für Kadak auf, der zum 1:1 einnetzen konnte. Mit diesem Tor erwachten die Luzerner und suchten mit viel mehr Wehemenz den Abschluss und überzeugten mit schönen Aktionen und viel Kampf und Leidenschaft.
Die Spielernoten
Es entwickelte sich eine muntere Partie mit allem was Fussball so schön macht: Knackige Zweikämpfe, schöne Spielverlagerungen, schnelle Konter und einige knifflige Schiedsrichter-Entscheidungen. So konnten sich die Luzerner zum Beispiel nicht beklagen, als Beloko nach einer halben Stunde Boyle an der Grenze der Legalität als hinterster Mann zu Fall brachte und die Schiedsrichter-Pfeife stumm blieb.
Max Meyer: «Kapitale Fehler von uns»
Quelle: PilatusToday / David Migliazza
Auf der Gegenseite musste Marshall zweimal in extremis klären und verhinderte einen weiteren Treffer der Heimmannschaft. Leider liessen die Luzerner wiederum die Effizienz vermissen und mussten trotz mehr Ballbesitz und mehr Abschlüssen mit einem Unentschieden in die Pause.
Für die 2. Halbzeit musste Mario Frick die Offensive forcieren und er tat dies mit Ademi, der für Ottiger ins Spiel eingreifen durfte. Die Einheimischen übernahmen sofort wieder das Spieldiktat, die Abschlüsse waren aber nicht mehr ganz so überzeugend wie im ersten Umgang. Immer wieder scheiterten sie an dem vielbeinigen und solidarisch kämpfenden Defensiv-Verbund aus der schottischen Hauptstadt.
Nach 65 Minuten brachte Frick mit Chader und Okou nochmals zwei weitere Offensivkräfte. Und nur eine Minute später konnte Frydek zum Eckball antreten. Er zirkelte diesen herrlich auf den sich schön freilaufenden Ademi, welcher die Kugel mit dem Kopf gefühlvoll links unten versenkte. Nun war die Hölle los in Luzern, die ganze Arena stand auf und spendete dem Team für die aufopferungsvolle und gefällige Leistung dauerhaften Applaus, der jedoch jäh verstummte, als Boyle in der 73. Minute aus dem Nichts den Ausgleich erzielte.
Kemal Ademi nach Europacup-Out enttäuscht
Quelle: PilatusToday / David Migliazza
Burch stellte sich sehr ungeschickt an, als er wegen eines vermeidlichen Fouls den Lauf abbrach und auf den Pfiff des Unparteiischen wartete. Dieser kam jedoch nicht und die Schotten nutzten das eiskalt zum zweiten Treffer aus. Von diesem Schock mussten sich die Fans im Stadion kurz erholen, trotzdem gaben die Spieler nicht auf und versuchten bis zur letzten Sekunde alles.
Schlussendlich mussten sich die Luzerner aber eingestehen, dass sie sich vor allem selbst geschlagen haben. Trotz einer tollen Mannschaftsleistung mussten die Einheimischen nach dem Schlusspfiff mit hängenden Köpfen vom Platz und sich eingestehen, dass der europäische Wettbewerb dem FC Luzern einmal mehr kein Glück gebracht hat.
Szene des Spiels
Dem konsequenten Nachsetzen von Villiger ist es zu verdanken, dass der FCL nach dem frühen Rückstand rasch ausgleichen konnte. Wäre dieser Treffer nicht so schnell gefallen, wäre das letzte bisschen Hoffnung schon sehr früh weg gewesen.
Mann des Spiels
Einen Spieler aus dieser leidenschaftlich kämpfenden Mannschaft hervorzuheben wäre unfair. Es gab sehr viele Hochs und leider auch wenige Tiefs in dieser tollen Mannschaftsleistung. Schade, dass sich die Luzerner wieder nicht für den grossen Aufwand belohnt haben.
Der Liveticker zum Nachlesen
(red.)