Trotz Schlafmangel: Van Messel gewinnt sein erstes Kranzfest
Er stand ungläubig im Sägemehlring, jubelte mehrmals lautstark und konnte es kaum glauben: Die Szenen kurz nach der Entscheidung im Schlussgang zeigten perfekt, wie viel der erste Kranzfest-Sieg Noe van Messel bedeutet.
Quelle: PilatusToday / Raffaele Keller
«Es geht nicht besser. Das ist gerade etwas zu viel für mich», unterstrich er ein paar Minuten später im Siegerinterview. Der 21-Jährige aus Oberägeri ist der verdiente Sieger des Zuger Kantonalen. Er hat als einziger Schwinger alle sechs Gegner ins Sägemehl gebettet, darunter zwei Eidgenossen. Das schaffte kein anderer Schwinger.
Kaum Training und nur wenig Schlaf
Dies, obschon die Vorbereitung auf sein Heimfest alles andere als ideal war. «Wir haben für eine studentische Organisation in St.Gallen eine Leadership-Konferenz für tausend Leute auf die Beine gestellt. Diese ging erst gestern Abend zu Ende. Deshalb habe ich über die ganze Woche gesehen nur etwa zehn Stunden geschlafen.»
Entsprechend ist auch das Training auf der Strecke geblieben, was den ersten Kranzfest-Sieg von Noe van Messel jedoch nicht verhindern konnte. Auf dem Weg dorthin sei am Heimfest vor allem ein Moment extrem wichtig gewesen: «Im 5. Gang lag ich schon fast auf dem Rücken. Doch ich konnte mich irgendwie befreien. Das war entscheidend – auch für den Schlussgang.»
Zuger Schwinger räumen ab
Es war aber nicht nur der junge van Messel, der überzeugte. Die Zuger Schwinger generell zeigten einen starken Auftritt. Nach der Hälfte des Schwingfests lagen gleich vier Zuger in den Top 5. Und auch am Schluss des Zuger Kantonalen gehören die ersten drei Plätze den Gastgebern.
Der erste Nicht-Zuger in der Rangliste ist Roman Fellmann aus Winikon. Direkt dahinter folgt Jonas Burch, der Schlussgang-Gegner von van Messel. Auch der Obwaldner Neu-Eidgenosse zeigte ein starkes Fest und rechtfertige den Vorzug gegenüber dem punktgleichen Ronny Schöpfer für den Schlussgang. Er und van Messel boten den 3000 Zuschauerinnen und Zuschauern ein Spektakel.
Beide hatten mehrmals die Chance, sich den Sieg zu sichern. Am Schluss behielt van Messel den kühleren Kopf und das bessere Ende für sich. Doch das Realisieren und Einordnen, wie wertvoll dieser Triumph ist, wird wohl noch etwas dauern: «Was der Erfolg für mich bedeutet, kann ich noch nicht in Worte fassen», sagt ein überglücklicher Noe van Messel.
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