Einen Monat ohne Auto: Mobilitäts-Challenge war ein Erfolg
Quelle: Tele 1 / Vanessa Zemp
Mitte Oktober haben fünf Luzerner Haushalte das Nummernschild ihres eigenen Autos für einen Monat beim Strassenverkehrsamt abgegeben. Im Rahmen der Mobilitäts-Challenge wurden die Teilnehmenden stattdessen mit sogenannten Mobilitätspaketen ausgestattet. Jedes Paket enthielt einen ÖV-Gutschein, ein E-Bike, Car und Cargobike-Sharing Guthaben und einen ziehbaren Einkaufswagen. Ausserdem konnten die Haushalte Co-Working-Spaces nutzen.
Unter den Teilnehmenden befanden sich die verschiedensten Haushalte, unter anderem eine Familie mit drei Kleinkindern oder eine in Schicht arbeitende Person aus dem Gesundheitswesen. Trotz der Herausforderungen am Anfang, hätten alle Teilnehmenden eine positive Bilanz des Projekts gezogen, schreibt Luzernmobil in einer Mitteilung.
Umstellung zu Beginn eine Herausforderung
Die ersten Tage der Challenge waren für einige Beteiligte nicht ganz ohne. Der Mensch ist halt nach wie vor ein Gewohnheitstier, auch bei der Mobilität. So brauchte die Umstellung vom Auto auf alternative Möglichkeiten ein wenig Geduld. Dennoch stellten die Teilnehmenden schon bald fest, wie vielfältig und einfach nutzbar das Mobilitätsangebot auch ohne Auto ist.
Du willst keine News mehr verpassen? Hol dir die Today-App.
Pascal Wüest, ein Teilnehmer aus Sursee fasst zusammen: «Ich wusste, dass ich meinen Mobilitätsalltag optimieren kann. Doch aktiv wurde ich bisher nicht. Die Challenge gab mir den nötigen Antrieb, und ich habe gemerkt, dass es keine komplizierte Sache ist, auf das eigene Auto zu verzichten. Mann muss es nur wollen.» Pascal Wüest hat sich sogar dazu entschieden, die Challenge bis Ende Jahr weiterzuführen und das Nummernschild seines Autos vorerst beim Strassenverkehrsamt deponiert zu lassen.
Gänzlich auf das Auto verzichten mussten die Teilnehmenden dennoch nicht. Etwa bei Regenwetter oder einem unvorhergesehenen Kinderarztbesuch war dies auch nötig – wie Nicole Vogt, Mutter von drei Kindern erfahren musste. Durch das nahegelegene Car-Sharing-Angebot konnten jedoch auch solche Situationen gelöst werden.
Beat Gabler aus Kriens lernte das E-Bike kennen und schätzen und legte seinen Arbeitsweg fast ausschliesslich auf dem Velo zurück. Gerade im dichten Morgen- und Abendverkehr kam er mit seinem E-Bike schneller voran als die Autos. Alle Teilnehmenden haben die Challenge bis am Schluss erfolgreich ohne eigenes Auto gemeistert.
Challenge wird wiederholt
Nicht nur die Teilnehmenden, auch die Organisatoren sind zufrieden, wie die Challenge verlaufen ist. Einerseits war «eine grosse Nachfrage zur Teilnahme an der Challenge zu spüren», andererseits konnte sie für Informationen und Sensibilisierung genutzt werden. «Wir haben enorm viele positive Rückmeldungen aus der Bevölkerung erhalten und konnten mit der Challenge zu Aha-Erlebnissen beitragen», erklärt Sarah Troxler, Projektverantwortliche von Luzernmobil.
Aufgrund der grossen Nachfrage und der positiv erzielten Wirkung nach aussen wird die Challenge im kommenden Frühling mit einem grösseren Kreis an Teilnehmenden erneut durchgeführt. Ab Mitte Januar ist eine entsprechende Bewerbung möglich.