Experte zu Erdbeben in Sörenberg: «Vielleicht können wir sogar etwas daraus lernen»
Quelle: TeleBärn / Mirjam Klaus / BärnToday / Warner Nattiel
Am Donnerstagmorgen um 7.38 Uhr wurde ein Erdbeben in der Region Sörenberg in einer Tiefe von 2,6 Kilometer registriert. Dies mit einer Stärke von 3 auf der Richterskala, wie der Schweizerische Erdbebendienst der ETH Zürich meldet. Ein Anwohner sagt gegenüber der «Luzerner Zeitung»: «Ich lag noch im Bett, als es kurz rumorte. Es fühlte sich an wie eine Lawinensprengung am Rothorn, einfach ohne Chlapf.» Er habe insgesamt dreimal ein Zittern vernommen. Auch seine fünf- und siebenjährigen Söhne hätten das Beben bemerkt.
Mehrere kleine Beben in kurzer Zeit
Eine Minute später registrierte der SED nämlich tatsächlich ein weiteres Beben bei Sörenberg mit einer Stärke von 2,9 auf der Richterskala. Zunächst hatte der SED diese Stärke für den ersten Erdstoss angegeben.
Zwischen 8.13 Uhr und 8.50 Uhr bebte die Erde vier weitere Male bei Sörenberg, wenn auch ungleich schwächer mit Stärken von bis zu 2,4 auf der Richterskala. Auch bei Brienz wurde um 8.33 ein Erdbeben mit einer Stärke von 1,7 registriert.
Ungewöhnlich für dieses Gebiet
Speziell an den Beben vom Donnerstagmorgen sei einerseits das Gebiet, sagt Marco Herwegh, Professor für Strukturgeologie an der Uni Bern. Meistens kommen Erdbeben in der Schweiz eher in der Region Wallis vor. «Zudem ist es interessant, dass so viele kleine Beben in so kurzer Zeit am selben Ort vorgekommen sind.» Schäden entstehen aber bei dieser geringen Stärke nicht, erklärt Herwegh.
Der SED registriert in der Schweiz und im nahen benachbarten Ausland durchschnittlich drei bis vier Erdbeben pro Tag beziehungsweise 1000 bis 1500 Beben pro Jahr. Von der Bevölkerung tatsächlich verspürt werden pro Jahr etwa zehn bis 20 Erdstösse mit Magnituden ab etwa 2,5.
(red. / sda)