Grosse Duelle haben in Cham und Schötz Tradition
«YB kann in der nächsten Runde nach Schötz kommen. Die fehlen uns noch», sagt OK-Präsident Theo Buob schmunzelnd vor dem Duell gegen den FC Luzern. Die Luzerner Hinterländer blicken auf eine lange Cup-Geschichte zurück. In den 25 Jahren, in denen der FC Schötz in der 1.Liga vertreten ist, ist das Duell gegen den FC Luzern bereits das zehnte gegen einen Vertreter aus der höchsten Spielklasse.
St. Gallen, Lausanne, der FCB und der FCZ gastierten unter anderem bereits in Schötz. Vor 13 Jahren duellierte sich der FCS im Cup zum letzten Mal mit dem grossen Bruder aus Luzern. «Der FCL zittert sich in die nächste Runde», schrieb die «Luzerner Zeitung» damals. Der FCL setzte sich auf der Sportanlage Wissenhusen mit 3:2 durch.
Auch Cham kennt den FCL
Auch im vergangenen Jahr zitterte sich der FCL bei einem «Kleinen» aus der Innerschweiz in die nächste Cup-Runde. Ibrahima Ndiaye köpfte den damaligen Titelverteidiger zu einem glücklichen 1:0-Sieg gegen den SC Cham aus der Promotion League. In diesem Jahr duelliert sich der SC Cham mit dem amtierenden Schweizer-Meister FC Zürich. Auch im Eizmoss in Cham sind Teams aus der Super League Stammgäste.
Hat der SC Cham eine spezielle Beziehung zur Losfee? «Nein, da geht alles mit rechten Dingen zu und her», sagt der Chamer OK-Präsident Gilbert Eyer. «Es ist aber wirklich bald unheimlich. Es spielen 64 Mannschaften im Cup und wir kriegen den Meister.» 2009 war Eyer zum ersten Mal OK-Präsident eines Cup-Spiels seines SC Cham. Damals verlor Cham 0:3 gegen den FC Basel. Dennoch blickt der 61-Jährige stolz auf diesen Tag zurück. «Wir mussten die Partie in Zug austragen. Mit 5210 Zuschauern haben wir noch immer den Stadionrekord.»
In all den Jahren sei die Organisation solcher Spiele sicherlich routinierter geworden. «Wir sind ein eingespieltes Team.» Doch in diesem Jahr müsse mit dem Besuch des FC Zürich etwas ganz Spezielles organisiert werden. «Wir hatten ein Meeting mit den Verantwortlichen des FCZ. Sie haben uns gesagt, dass wir einen Futtertrog für den Hund des FCZ-Präsidenten Canepa bereit halten sollen.»
2014 spielte Cham im 1/8-Finale gegen den FCZ:
Quelle: Tele 1
Ferraris zum Imponieren
Auch in Schötz sorgt eine Anekdote über einen Club-Präsident für Lacher. Vor zwei Jahren spielte der FC Schötz gegen den FC Sion. Im Vorfeld hatte es geheissen, dass Christian Constantin mit dem Ferrari aus dem Wallis anreisen würde. «Ein Vereinsmitglied wollte zeigen, dass es auch in Schötz Ferraris gibt», blickt Theo Buob zurück. «Er hat sechs Parkplätze neben Constantins Parkplatz reserviert.» Am Matchtag standen mehrere teure Karossen auf den Parkplätzen. Nur ein Ferrari mit Walliser Nummernschild fehlte.
«Am Morgen des Spiels kam ein Telefon. Herr Constantin fragte, wo er mit dem Helikopter landen könne.» Einen Helikopterlandeplatz musste in Schötz noch nie organisiert werden. Direkt neben dem Stadion in einer Wiese wurde ein provisorischer Landeplatz gefunden. «Sie wie er gekommen ist, ist er nach dem Spiel wieder abgeflogen.»
Im Cup ist alles möglich
Die beiden OK-Präsidenten der kleinen Cup-Riesen freuen sich auf ein erneutes Fussballfest. Sportlich gab es bisher noch nicht allzu viel zu bejubeln. Doch wie es zu Männern mit viel Cup-Erfahrung gehört, sind Cup-Floskeln Teil ihres Wortschatzes. «Im Cup ist alles möglich.» Genau so tippen sie auch die Spiele ihrer Herzensvereine. «Zürich ist in einem Tief. Wenn alles super lauft, ist ein 2:1 für Cham möglich», so Gilbert Eyer.
Noch selbstbewusster ist man in Schötz. «Es wird eindeutig ein 3:1 für Schötz», sagt Theo Buob ohne mit der Wimper zu zucken. YB kann sich als schon mal auf die Reise ins Luzerner Hinterland vorbereiten.