Stadt Kriens macht nach 15 Jahren wieder Gewinn
Bei einem Aufwand von 253,2 Millionen Franken und einem Ertrag von 254,3 Millionen Franken schliesst die Erfolgsrechnung mit einem Gewinn von 1,1 Millionen Franken, wie der Stadtrat am Dienstag mitteilte. Budgetiert war ein Verlust von 3,2 Millionen Franken.
Kriens weist damit erstmals seit 2007 schwarze Zahlen aus. Ihre Finanzpolitik war mitunter turbulent verlaufen: 2021 musste der Regierungsrat wegen des Widerstands der Stimmberechtigten und des Einwohnerrats gegen eine Steuerfusserhöhung das Budget festsetzen. Die Finanzen spielten auch beim Wahldebakel für den Stadtrat 2020 eine Rolle.
Aus Spargründen wurden Betreuungsangebote gestrichen:
Quelle: Tele 1
Nur «Morgenröte»
Den positiven Jahresabschluss wertet der Stadtrat mit Vorsicht. Er spricht von einer «Morgenröte», eine Trendwende will er noch nicht sehen. Eine Rolle bei der weiteren Entwicklung spielen dürfte, ob die Stimmbevölkerung im Juni das neue Finanzhaushaltsreglement gutheisst, welches das Schuldenwachstum stoppen soll. Rot-Grün hat das Referendum ergriffen, weil ein Investitionsstau befürchtet wird.
Dass das Finanzjahr 2022 so gut ausfällt, hat in Kriens dieselben Gründe wie in anderen Luzerner Gemeinden, nämlich eine vorsichtige Budgetierung unter dem Eindruck von Corona. In Kriens wurde der budgetierte Fiskalertrag um 12 Millionen Franken übertroffen, für die Sozialhilfe wurde 2 Millionen Franken weniger ausgegeben. Das Ergebnis wäre noch besser ausgefallen, wenn die Stadt ihre Liegenschaften nicht neu bewertet hätte.
Kriens braucht mehr Personal
Nachholbedarf hat Kriens bei den Investitionen: Von den geplanten 14,9 Millionen Franken investierte die Stadt nur 8,2 Millionen Franken. Der Stadtrat möchte 2024 zusätzliches Personal einstellen, um die geplanten Investitionen «zeitnaher zu verwirklichen».
Die Pro-Kopf-Verschuldung ging von 4264 Franken auf 3513 Franken zurück. Sie ist für den Stadtrat trotz der Abnahme noch immer zu hoch.
(sda)