Zentralschweiz
Luzern

Über 50 Personen verzichten einen Monat lang auf ihr Auto

Luzernmobil-Challenge

Über 50 Personen verzichten einen Monat lang auf ihr Auto

Sara Soland-Häusermann, 22. April 2024, 15:31 Uhr
Wie gestaltet sich der Mobilitätsalltag, wenn das eigene Auto, das bisher ständiger Begleiter war, plötzlich fehlt? Ab kommendem Wochenende machen mehr als 50 Personen genau diese Erfahrung im Rahmen der zweiten Luzernmobil-Challenge.

Sie tauschen das Nummernschild ihres Autos gegen Car-Sharing- und öffentliche Verkehrsmittel-Guthaben, ein E-Bike und kostenlose Co-Working-Tage: Bereits zum zweiten Mal initiiert und organisiert Luzernmobil dieses Mobilitätsexperiment. Ziel ist es, Gewohnheiten zu durchbrechen und nachhaltige sowie flächeneffiziente Mobilitätsformen kennenzulernen.

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Die Erfahrungen der Teilnehmenden werden offen, ehrlich und transparent auf dem Blog von Luzernmobil sowie in der Sendung «Anders unterwegs» auf Tele1 geteilt. Die Luzernmobil-Challenge soll aufzeigen, dass jeder und jede Teil der Lösung ist, wenn es darum geht, einen Beitrag zur Mobilitätswende zu leisten. Das Experiment dient dazu, die Bevölkerung zu sensibilisieren und zu einem bewussten Umgang mit der eigenen Mobilität anzuregen.

Gemischte Gefühle bei den Teilnehmenden

Eine neue Mobilitätsroutine zu entwickeln, ist nicht einfach. Das hat die letztjährige Durchführung gezeigt und bestätigt Sarah Troxler, Projektverantwortliche der Luzernmobil-Challenge: «Die eine oder andere Person war tatsächlich überglücklich, dass sie das Nummernschild nach der Challenge wieder erhalten hat. Der Mensch ist eben ein Gewohnheitstier, auch in Sachen Mobilität.»

Quelle: PilatusToday

Dennoch zeigt die Challenge Wirkung: Ein Teilnehmer des letztjährigen Pilotprojekts hat sein Auto verkauft und setzt seither auf den öffentlichen Verkehr und sein E-Bike. Wenn er ein Auto benötigt, leiht er dieses aus dem Umfeld oder nutzt ein Car-Sharing. Eine weitere Person hat sich nach der Challenge ein schnelles E-Bike gekauft und ist seither deutlich mehr auf zwei statt vier Rädern unterwegs.

Von Vorfreude bis Unsicherheit

Auch dieses Jahr sind die Gefühle der Teilnehmenden gemischt, aber zuversichtlich. Silvia aus Kriens nimmt mit ihrem Mann und ihren zwei kleinen Kindern an der Challenge teil. «Wir freuen uns enorm, mit den E-Bikes und dem Veloanhänger unterwegs zu sein. Gleichzeitig sind aber auch Bedenken da. Was ist, wenn das Wetter nicht mitspielt, wir mehr Stauraum brauchen oder es ungeplant schnell gehen muss?» Bereits heute versucht Silvia und ihre Familie multimodal unterwegs zu sein: Sie fährt etwa mit dem Auto zum Einkaufen und mit dem öffentlichen Verkehr zum Schwimmkurs.

Eine weitere Teilnehmerin, Renate aus Willisau, hat sich klare Ziele gesetzt. «In zehn Jahren werde ich pensioniert und ab diesem Zeitpunkt möchte ich autofrei leben. Die Challenge ist für mich deshalb eine gute Übung.» Eine Herausforderung wird die Challenge auch für Sandra aus Neuenkirch. Sie war noch nie mit einem E-Bike unterwegs. «Ich nutze oft unüberlegt und aus reiner Bequemlichkeit das Auto. Ich bin deshalb sehr gespannt, was auf mich und meinen Mann zukommt», sagt sie.

(red.)

Quelle: PilatusToday
veröffentlicht: 22. April 2024 15:31
aktualisiert: 22. April 2024 15:31