Antidepressiva für den Hund? Keine Seltenheit bei uns
Quelle: Tele 1
Hunde, die von heute auf morgen extrem aggressiv werden, stundenlang ihren Schwanz jagen oder in Panik geraten, wenn sie eine Stunde alleine zu Hause sind. Solche und ähnliche Situationen häufen sich seit der Corona-Pandemie, berichtet der «Tages-Anzeiger».
Wenn auch der Hundetrainer nicht weiterhelfen kann, landen die verhaltensauffälligen Tiere oft beim Tierarzt. So zum Beispiel bei Maria Meier, die die Kleintierpraxis Pfötliteam in Altdorf betreibt. Betroffen seien unter anderem Tiere, die aus dem Ausland in die Schweiz kommen und sich nicht an die neue Heimat anpassen können.
Medikamente erst nach gründlichem Check
Die entsprechenden Haustiere werden laut Meier jedoch nicht sofort mit Psychopharmaka behandelt. Zunächst werden diverse Abklärungen gemacht, die im Idealfall zu einer Diagnose führen. Die Verabreichung von Antidepressiva oder Schlaf- und Beruhigungsmitteln folgt erst in einem nächsten Schritt.
Doch müssen Haustiere wirklich mit Antidepressiva behandelt werden, damit sie mit uns Menschen zusammenleben können? «Die Medikamente sind nicht dafür da, die Tiere ruhig zu stellen», stellt Meier klar. «Das Tier soll dadurch lernfähig werden und weniger gestresst sein.»
Medis, Umplatzierung oder Einschläfern
Tiere seien zum Teil schlicht nicht fähig, in unserer Gesellschaft so mit uns zu leben, wie wir uns das wünschen. Als Alternative zu den Medikamenten gebe es die Möglichkeit, das Tier umzuplatzieren oder einzuschläfern. Doch Letzteres sei weder im Sinne des Tieres noch der Menschen. Deshalb hat Marina Meier auch ihren eigenen Hund mit Psychopharmaka behandelt.
(red.)