Reisebüros sind bei Millennials und Gen Z im Trend
Wer hätte es gedacht? Ausgerechnet die totgesagten Reisebüros erleben seit einigen Jahren einen neuen Aufschwung. Trotz Digitalisierung und Corona – oder vielleicht gerade deswegen – sei der Wert persönlicher Betreuung wieder in den Fokus gerückt, so Sonja Ptassek, Kommunikationsverantwortliche bei TUI Suisse.
Vor allem die Sicherheit und Flexibilität im Fall von Unregelmässigkeiten sowie die Beratung bei aufwendigen Reisen würden sehr geschätzt – auch von junger Kundschaft. Ptassek spricht hiermit eine weitere überraschende Entwicklung an: Jüngere Generationen – sogenannte Millennials und Gen Z – wenden sich vermehrt an Reisebüros, um ihre Ferien zu buchen.
Bei Hotelplan sei seit der Covid-Pandemie ebenfalls ein erhöhtes Beratungs- und Sicherheitsbedürfnis festgestellt worden, erläutert die Kommunikationsverantwortliche der Hotelplan Group, Viviane Widmer. Für viele Jüngere sei es ausserdem «ein besonderes Erlebnis, ihre erste grosse Reise zu planen und sie schätzen es, dass sie auch bei Fragen und unvorhergesehenen Ereignissen eine Ansprechperson haben». Und gerade für Zusatzleistungen wie Transport und Ausflüge sei es praktisch, alles aus einer Hand zu bekommen.
Reisebüros versprechen möglichst viel Sicherheit und Flexibilität .(Archivbild)
Buchungen vor Ort und online steigen
Die nächste Buchung ist nur ein paar Klicks entfernt, trotzdem werden persönliche Beratungen von der jüngeren Kundschaft in Anspruch genommen: Hotelplan verzeichnet seit 2019 einen Anstieg sowohl online als auch offline. Etwas anders sieht die Situation bei TUI aus: Millennials und Gen Z buchten vor allem online, es zeige sich jedoch eine «erfreuliche Entwicklung» in den Filialen, da die Kombination aus persönlicher und digitaler Betreuung sehr geschätzt werde. Bei TUI wird rund ein Drittel der Buchungen von dieser jüngeren Gruppe getätigt.
Bei Bedarf eine Ansprechperson zu haben ist für viele Kundinnen und Kunden ein Mehrwert.
«Gerade in der Zentralschweiz werden häufig Partyreisen gebucht»
Die Ansprüche dieser Altersgruppe seien sehr vielfältig und richteten sich stark nach individuellen Interessen und Reisebudgets. Deswegen brauche es angepasste Angebote und optimale Kanäle. Beispielsweise kämen die M-Budget-Angebote der Hotelplan Group besonders gut bei jüngeren Zielgruppen an.
In der Zentralschweiz würden von Jüngeren neben Partyreisen und Badeferien nach Zypern, Griechenland oder Mallorca ebenso grössere Rundreisen gebucht. Aber auch der Europapark in Rust sei ein beliebtes Reiseziel.
Sehr gefragt seien Gruppenangebote, wie zum Beispiel Abschlussreisen der Kantonsschulen oder Reisen von Guuggenmusigen.
Zu den beliebtesten Reisezielen der Schweizerinnen und Schweizer gehörten im Sommer dieses Jahr unter anderem Italien, Spanien und Frankreich.
Für eine sorglose Party buchen Jüngere gerne in Reisebüros. (Symbolbild)
