Zentralschweiz

Biodiversitätsinitiative: Schwyzer Bauern sind sich uneinig

Biodiversitätsinitiative

Schwyzer Bauern sind sich uneinig

10. August 2024, 11:06 Uhr
Im September stimmen wir in der Schweiz über die Biodiversitätsinitiative ab. Die Initianten wollen die Vielfalt der Tiere und Pflanzen in der Schweiz noch besser erhalten, indem sie mehr Land schützen. Die Meinungen darüber gehen bei den Bauern im Kanton Schwyz auseinander.

Wie viel Schutz braucht die Biodiversität in der Schweiz? Auf dem Hof von Familie Häcki in Pfäffikon wird Biodiversität gross geschrieben. Dennoch geht die Initiative für Karin Häcki zu weit: «Wir machen ein Mehrfaches davon, was aktuell gefordert ist. Dennoch würde dies dann nicht ausreichen, denn die Initiative fordert 30 Prozent der Landesfläche.»

Familie Häcki macht sich Sorgen, dass sie aufgrund der Initiative künftig weniger produzieren und somit auch einnehmen kann. «Das würde uns die Möglichkeit nehmen, Raufutter für unsere Tiere zu produzieren. Dadurch könnten wir auf unserem Hof weniger Lebensmittel produzieren, welche wiederum die Schweizer Bevölkerung ernähren könnten.»

Die Argumente von SVP-Präsident Marcel Dettling

Aktuell müssen die Bauern sieben Prozent Biodiversität erreichen, um die Vorgaben des Bundes zu erfüllen. Im Kanton Schwyz ist die entsprechende Fläche schon heute drei Mal grösser. Auch der SVP-Präsident und Schwyzer Landwirt Marcel Dettling ist gegen die Initiative: «Man müsste nicht nur von der Landwirtschaftsfläche, sondern von der ganzen Kantonsfläche 30 Prozent Biodiversitätsförderfläche machen.»

Dies wirke sich auch auf die Nahrungsmittelproduktion aus. Was man in der Schweiz nicht mehr produzieren könnte, müsse man dann importieren und dies könne auch nicht das Ziel sein.

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Die Argumente der Befürworter

Josef Ming führt einen Bio-Bauernhof in Schwyz. Der pensionierte Bauer unterstützt die Initiative. Er spricht von Angstmacherei der Gegner: «Die Angstkampagne des Bauernverbandes ist massiv übertrieben.» Bei Annahme der Initiative müsse es zwar wohl gewisse zusätzliche Anforderungen geben. «Aber niemals in diesem Ausmass, wie es von der Gegner-Seite dargestellt wird», so Ming.

Aus seiner Sicht mache es keinen Sinn, die beiden Probleme – also die Biodiversitätskrise auf der einen und der kleine Selbstversorgungsgrad aus der anderen Seite – gegeneinander auszuspielen. Es seien zwei Problemen, die es beide zu lösen gelte und gerade für den Erhalt der natürlichen Lebensgrundlage helfe der Landwirtschaft, ihren Ernährungsauftrag zu erfüllen.

Wie stimmst du im September ab? Lasse es uns in den Kommentaren wissen.

(red.)

Quelle: PilatusToday
veröffentlicht: 10. August 2024 11:06
aktualisiert: 10. August 2024 11:06