Zentralschweiz

Swiss Krono, Glencore & Co.: Diese Zentralschweizer Firmen arbeiten noch immer mit den Russen zusammen

Swiss Krono & Co.

Diese Zentralschweizer Firmen geschäften noch immer mit den Russen

Peter Helfenstein, 1. Mai 2024, 12:41 Uhr
Hat rund 1000 Angestellte in Russland: Die Swiss Krono aus Menznau.
© KEYSTONE/URS FLUEELER
Trotz Sanktionen gibt es Zentralschweizer Firmen, die weiterhin in Russland tätig sind. Eine amerikanische Universität führt eine Liste, auf der 1500 Firmen je nach Geschäftstätigkeit eingestuft werden. Darauf sind auch Luzerner Unternehmen zu finden.

Wer in Kriegszeiten wie jetzt in Russland Umsatz erwirtschaftet, zieht in der Wirtschaftswelt schräge Blicke auf sich. Wie die «Luzerner Zeitung» schreibt, haben sich seit Kriegsbeginn nicht alle Firmen aus Russland zurückgezogen.

«Business-as-usual» in Russland

Die «Luzerner Zeitung» beruft sich auf eine Liste der US-Universität Yale. Rund 1500 Unternehmungen aus aller Welt sind da aufgeführt und je nach «Beziehungsstatus» mit dem Kriegstreiber Russland eingestuft. «No action taken; still operation in Russia» steht da etwa beim Kranhersteller Liebherr, der auch in Reiden Baumaschinen vertreibt. Liebherr und zwei weitere Schweizer Unternehmen erhalten von der Universität Yale daher die schlechteste Note («Grade F»).

Es sind aber bei weitem nicht die einzigen Firmen, die sich nicht vollständig aus Russland zurückgezogen haben. Die Swiss Krono mit Sitz im luzernischen Menznau hat laut dem Yale-Ranking zwar Investitionen pausiert und sich dadurch zu «Grade D» verbessert. Laut der «LZ» betreibt die Swiss Krono aber ihr Werk mit rund 1000 Angestellten in Russland «sanktionsrechtskonform» weiter.

Auch der Zigarettenhersteller JTI mit einem Werk in Dagmersellen geschäftet weiter. Wie in der Zeitung zu lesen ist, macht das Russland-Geschäft der Firma weiterhin rund elf Prozent des Umsatzes aus. JTI werde in Russland aktiv bleiben, «um den Verbrauchern das Produkt nicht vorzuenthalten». Weil der Zuger Rohstoffhändler Glencore weiterhin bestehende Verträge erfüllt, stuft ihn die Universität Yale auf der Liste mit «Grade C» ein. Laut dem Bericht in der «Luzerner Zeitung» unterhalte die Firma keine operative Präsenz in Russland mehr.

Legitimiert die Gesundheitsversorgung das Geschäft?

Unternehmen aus der Gesundheitsbranche begründen den Vertrieb von Medikamenten auf dem russischen Markt mit der medizinischen Versorgung, die gewährleistet werden müsse. So geschäften beispielsweise die Geistlich Pharma AG aus Wolhusen sowie die Pharma-Riesen Roche und Novartis weiterhin mit den Russen.

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Quelle: PilatusToday
veröffentlicht: 1. Mai 2024 12:33
aktualisiert: 1. Mai 2024 12:41