Zentralschweiz

EM 2024 in Deutschland: Fans der Schweizer Fussball Nationalmannschaft trauen dem Team den Titel zu

Schweizer Fussball Nati

Euphorische Fans nach 4:0-Sieg: «Traue der Schweiz den Final zu»

Julian Eicher, 5. Juni 2024, 09:01 Uhr

Quelle: PilatusToday / Julian Eicher / SDA / CH Media Video Unit / Ramona De Cesaris

Die Schweizer Fussballnationalmannschaft bezwingt Estland in der Luzerner Swissporarena mit 4:0. Nach dem gelungenen Test wird nun euphorisch der anstehenden Europameisterschaft in Deutschland entgegengefiebert. Die Anhänger der Schweizer Nati trauen dem Team von Murat Yakin Grosses zu.

Als man vor dem Testspiel mit den Fans unserer Schweizer Nati sprach, spürte man bereits grosse Zuversicht. «Das gibt ein 5:0 für die Schweiz», blickt ein Fan optimistisch der Partie entgegen. Beinahe behielt er recht: Insgesamt vier Mal durften die Heimfans an diesem Abend ein Tor der Schweiz bejubeln. Nach diesem Testspielerfolg fiebert man nun gespannt dem Start der anstehenden Europameisterschaft in Deutschland entgegen. Geht es nach den Fans, soll an der EM in unserem Nachbarland Geschichte geschrieben werden.

Ganzes Stadion in Rot und Odi als Special Guest

Schon vor dem Spiel versammelten sich zahlreiche Zuschauerinnen und Zuschauer auf der Luzerner Allmend. Bei bestem Wetter genoss man ein kühles Bier und die obligate Matchwurst, bevor es dann ins ausverkaufte Stadion ging. Die rund 14'500 Zuschauer waren hauptsächlich in Rot gekleidet – auch ein paar wenige Estland-Fans fanden den Weg an diesem Abend in die Zentralschweiz.

Kurz vor dem Anpfiff gab es dann noch eine Überraschung: Marco Odermatt führte symbolisch den Anstoss der Partie aus und kam nach seiner Trainingseinheit mit der Nati auch noch der Einladung fürs Spiel nach. Dies natürlich ganz zur Freude der Anwesenden. Der Lärmpegel schwellte nur so in die Höhe, als sich der Skistar in Richtung Mittelpunkt begab.

Die Zuschauer sahen ein Torfestival

In der 20. Spielminute wurde es dann noch einmal um ein Vielfaches lauter. Steven Zuber haute den Ball aus der Distanz in die Maschen und erzielte ein absolutes Traumtor. Auf der Luzerner Allmend gab es an diesem Abend das erste Mal kein Halten mehr. Kurz darauf ging die Welle durchs Stadion – auch der momentan angeschlagene Breel Embolo liess es sich auf der Tribüne nicht nehmen und machte bei diesem Spass mit.

Obwohl man in der ersten Halbzeit «nur» ein Tor zu sehen bekam, blieb man auch auf den Zuschauerrängen jederzeit zuversichtlich. Dies völlig zurecht: Gleich nach dem Seitenwechsel erzielte die Schweiz das zweite Tor an diesem Abend. Der Treffer von Zeki Amdouni war ein Dosenöffner. Kurz darauf folgten auch noch die Treffer zum 3:0 respektive zum 4:0. Erneut wurde eine Fan-Welle lanciert und zahlreiche glückliche Gesichter jubelten der Schweizer Nati zu. Der verwandelte Elfmeter von Xherdan Shaqiri zum 4:0 war zugleich das Endresultat der Partie.

Zuversicht nach dem Spiel

«Berlin, Berlin, wir fahren nach Berlin», stimmte die Fankurve Schweiz unmittelbar nach dem Schlusspfiff an. Vielleicht ein bisschen gar hochgestochen, denn in Berlin wird Mitte Juli das Finale der Europameisterschaft stattfinden. Doch die Fans trauen der Schweiz am Turnier, welches am 14. Juni startet, durchaus Grosses zu.

«Wenn wir die Gruppe überstehen, traue ich der Schweiz viel zu – mehr als in den vergangenen Jahren», sagt Nati-Fan André unmittelbar nach dem Schlusspfiff gegenüber der Todayplattform. Sein Sohn Liam ist so euphorisch, dass er der Schweiz in diesem Sommer sogar etwas Unmögliches zutraut: «Die Schweiz holt den Weltmeisterpokal!»

Die Fans scheinen sich einig zu sein, dass es die Gruppe zu überstehen gilt. Geht es nach Olivia aus dem Kanton Aargau, soll es für die Schweiz ein ähnliches Sommermärchen wie bereits an der EM 2021 geben: «Das Viertelfinale wieder zu erreichen wäre cool!» Karin aus Wettingen geht sogar noch weiter: «Ich traue der Schweiz den Final zu und dann wollen wir den Titel auch endlich einmal holen.»

Spezielles Spiel für Thomas Häberli

Mit dem 4:0 tankt das Team von Murat Yakin hinsichtlich der anstehenden Europameisterschaft somit noch einmal Selbstvertrauen. Einem Schweizer durfte das Resultat jedoch nicht gefallen haben. Thomas Häberli war die vergangenen dreieinhalb Jahre Trainer der estnischen Equipe. Der Luzerner beendete somit ausgerechnet mit der Partie gegen sein Heimatland das Engagement beim estnischen Nationalteam.

Thomas Häberli war vor seiner Station als estnischer Nationaltrainer Trainer des FC Luzern.

© Keystone

Vor der Partie sagte Stefan, ein Bekannter von Häberli gegenüber dem Todayredaktor: «Ich wünsche ihm einen super Abschluss, es war eine unglaubliche Reise, die er hiermit beendet.» Er traute dem estnischen Team vor dem Spiel zwar vieles zu, betonte jedoch, dass die Schweiz eine Nummer grösser sei. «Häbi wird das Team sicher gut eingestellt haben und vielleicht gelingt Estland ja eine kleine Überraschung.»

Die Überraschung wurde es nicht, trotzdem beendete der in Ballwil wohnhafte Thomas Häberli sein durchaus gelungenes Engagement bei den Balten. Trotz dem Resultat sicherlich ein schöner Abschluss in seiner Geburtsstadt Luzern und vor den Augen vieler Freunde und der Familie.

Quelle: PilatusToday
veröffentlicht: 5. Juni 2024 06:57
aktualisiert: 5. Juni 2024 09:01