Zentralschweiz
Luzern

Abwasser aus Kläranlagen wie Emmen landet in Flüssen

Überlastete Kläranlagen

Wenn es in Luzern regnet, surfen die Bremgartner in Kot

3. August 2024, 08:06 Uhr
Wenns viel Wasser hat, macht Surfen in Bremgarten Spass. Genau dann hat es aber auch eher Bakterien in der Reuss. (Archivbild)
Kläranlagen sind dazu da, dreckiges Abwasser zu reinigen und aufzubereiten. Bei starken Niederschlägen kommt dieses System aber an den Anschlag. In der Kläranlage in Emmen muss deshalb rund 100 Mal im Jahr dreckiges Wasser in die Reuss abgelassen werden. Und landet bei Fluss-Surfern in Bremgarten.

In Emmen wird das Abwasser von rund 180'000 Menschen und Industrieabwasser aus der Region Luzern aufbereitet. Bei gutem Wetter ist das kein Problem. Das Wasser wird gereinigt und landet wieder in der Reuss. Wenn es allerdings sehr stark regnet, kommt das System an den Anschlag. Die Konsequenz: Das Abwasser aus Klo und Industrie landet in der Reuss. Wie «SRF» berichtet passiert das nicht nur in Emmen, sondern auch überall sonst in der Schweiz.

Als mögliche Lösung wird in Emmen ein neues Auffangbecken gebaut. Dieses dürfte die Situation aber nur teilweise entschärfen.

Surfen auf dem Schei**

Weiter Fluss abwärts liegt Bremgarten im Kanton Aargau. Dort ist die Reuss besonders bei starker Strömung, also eben genau nach starken Niederschlägen, bei Fluss-Surfern beliebt. Das dreckige Abwasser mit Bakterien oder Viren ist aber laut einer Verantwortlichen des Kantons Aargau nicht ungefährlich. «Die Surfer können vom Wasser Infektionen kriegen durch Verschlucken, Kontakt mit Schleimhäuten oder offenen Wunden», so Irina Nüesch.

(lma)

Quelle: PilatusToday
veröffentlicht: 2. August 2024 13:17
aktualisiert: 3. August 2024 08:06