Achtung Gfrörlis: Mit der Bise kommt der Winter zurück
Am Dienstag haben die Thermometer in Luzern vorübergehend mehr als 15 Grad angezeigt. In Luzern wären aktuell eigentlich Höchsttemperaturen von rund vier Grad zu erwarten, sagt Geraldine Zollinger, Meteorologin von MeteoNews. Es war also deutlich zu warm, doch am Wochenende kommt der Winter zurück.
Bisenströmung aus Grossbritannien
«Es ist Winter, es darf durchaus ein paar Eistage geben», sagt Zollinger. Grund für das Comeback ist ein Tiefdruckgebiet über Grossbritannien, welches sich ab Freitag weiter ausdehnt und in der Schweiz für eine Bisenströmung sorgt. Diese bringt die kalte Luft auch zu uns in die Zentralschweiz und lässt die Schneefallgrenze am Samstag auf 600 bis 800 Meter sinken.
Am Sonntag dürfte es in den tiefsten Lagen zunächst noch regnen, spätestens in der Nacht auf Montag dürfte es aber in der ganzen Zentralschweiz Schnee geben. Wie viel Schnee es gibt, sei aktuell noch schwierig zu sagen. «Ein paar Zentimeter dürfte es am Montag schon geben», sagt die Meteorologin. Unmengen an Neuschnee werden es aber nicht sein.
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Wollkappe, Schal und Handschuhe brauchte man zuletzt tagsüber eher nicht, auch heute wäre einem damit wohl zu warm. Doch das wird sich in den kommenden Tagen ändern, ein Schwall polarer #Kaltluft macht sich auf den Weg zu uns. #Wetterfahrplan => https://t.co/yQg4s2gJkU (km) pic.twitter.com/UZGTXf0U7Y
— MeteoNews Schweiz (@MeteoNewsAG) January 3, 2024
Klare Nächte sorgen für kalte Morgen
Mit der Schneefallgrenze sinken auch die Temperaturen. Zunächst bleiben sie in Luzern noch über dem Gefrierpunkt. Von rund vier Grad am Samstag bewegen sie sich bis zum Sonntag langsam in Richtung Gefrierpunkt. Die nächste Woche sehe dann wirklich frostig aus. «Man kann sogar mehrere Eistage nacheinander erwarten, die Temperaturen gehen nicht über den Gefrierpunkt hinaus», so Zollinger.
Die zweite Wochenhälfte sieht im Gegensatz zum Wochenbeginn eher sonnig aus – was nicht heisst, dass es warm wird. Die Wolken dürften sich auflockern und damit für klare Nächte sorgen, was wiederum kalte Morgen bringt. Die Minustemperatur bleibe aber im einstelligen Bereich, dafür sorge die Bise, erklärt die Meteorologin. Der Wind sorge aber auch dafür, dass sich die Luft kälter anfühlt, als sie eigentlich ist.
Wie der «Windchill-Effekt» die gefühlte Temperatur sinken lässt
Dafür sorgt der «Windchill-Effekt». Der Wind lässt Wasser schneller verdunsten, erklärt Geraldine Zollinger mit Verweis auf den entsprechenden MeteoNews-Blog. Da wir durchs Schwitzen unseren Temperaturhaushalt regulieren, führt der Feuchtigkeitsentzug dazu, dass der Körper mehr Energie aufwenden muss, um die Temperatur zu regulieren. Die Temperatur an der Körperoberfläche nimmt hingegen ab.
So führt der Effekt also dazu, dass sich die Luft für uns kälter anfühlt, als sie von Thermometern gemessen wird. Beispielsweise fühle sich eine Lufttemperatur von fünf Grad bei einer Windgeschwindigkeit von 50 km/h ein Grad kälter an, also wie vier Grad. Dieser Unterschied lässt sich auch messen.
Die Bise macht den Zentralschweizer Winter nächste Woche mit dem Windchill-Effekt also noch etwas winterlicher. Geraldine Zollinger empfiehlt daher zumindest kälteempfindlichen Personen, die langen Unterhosen bereitzuhalten. Um zu sagen, ob diese auch noch übernächste Woche zum Einsatz kommen werden, sei es noch zu früh.