«Ägeri on Ice» trotzt der Energiekrise
Wegen der drohenden Strommangellage wurden diverse Events abgesagt, so auch das Eisfeld vor dem KKL in der Adventszeit. In Ägeri sieht die Situation anders aus. Hier wird das traditionelle «Ägeri on Ice» in abgeänderter Form durchgeführt.
Gemeinde unterstützt «Ägeri on Ice»
«Der Energieverbrauch pro Person für den Event ist mit einem Ladevorgang eines E-Bikes zu vergleichen», sagt Daniel Schärer. Er ist Präsident von «ZugSPORTS» und führt den Event in Ägeri seit sechs Jahren durch. Die Vorstellung vom Verbrauch wird daher oft enorm überschätzt. Deshalb sieht Schärer keinen Grund, auf das Eisfeld zu verzichten. «Es geht nicht darum zu verzichten, sondern darum, sich anzupassen.»
Man habe zusammen mit der Gemeinde entschieden, die Veranstaltung auch in diesem Jahr anzubieten. Die Nachfrage der Bevölkerung zeige klar, dass der Event durchgeführt werden soll. Im Falle einer Notlage würde man das Projekt allerdings stoppen.
Bis zu 60 Prozent gespart
Anders als statische Eisfelder habe das «Ägeri on Ice»-Eisfeld Sensoren, welche die Luftfeuchtigkeit sowie Eis- und Lufttemperatur messen und die Eisproduktion automatisch anpassen. In einer kalten Nacht wird so kaum Eis hergestellt.
Die Steuerung des Eisfelds funktioniert über eine App auf dem Handy. Mit dieser neuen Technik konnte «ZugSPORTS» im vergangenen Jahr bei einem Testprojekt in Zug enorm an Energie sparen. Das neue Eisfeld benötigt etwa 40 Prozent weniger Energie als ein herkömmliches Modell. Mit den restlichen Massnahmen würden nochmals 20 Prozent eingespart. «Wir verbrauchen total also bis zu 60 Prozent weniger Energie», rechnet Schärer vor.
Auch sonst wird gespart, soweit das Auge reicht. So fällt dieses Jahr das Chalet weg und somit die darin enthaltene Heizung. Das Stübli reiche aus, erklärt Schärer den Entscheid. Die Fläche von «Ägeri on Ice» wurde um 40 Prozent reduziert, sodass an Ressourcen und Maschinen gespart werden kann. «Diese Krise hat uns gezwungen, das System zu überarbeiten. Dadurch konnten wir eine nachhaltige Version entwickeln, die wir beibehalten möchten.»
«Live on Ice» will kein Risiko eingehen und verzichtet
Um die Bewilligung für das Eisfeld vor dem KKL zu erlangen, hätten Energie-Einsparungen wie beispielsweise eine Verkleinerung des Eisfelds vorgenommen werden müssen. Solche Anpassungen würden die Qualität der Veranstaltung verringern, was für «Luzern Tourismus» keine Option ist. Auch das Risiko einer Strommangellage und die damit verbundenen Massnahmen des Bundes sei zu gross.
Dazu kommen Faktoren wie erhöhte Lieferantenkosten und abgesprungene Sponsoren, die die Durchführung des Eisfeldes verunmöglichen. «Wir haben alles Mögliche versucht und die Entscheidung so lange wie möglich hinausgezögert, mussten uns nun aber schweren Herzens dafür entscheiden, ‹Live on Ice› dieses Jahr ausfallen zu lassen», bedauert Gerry Hofstetter, Veranstalter des Eisfeldes beim KKL Luzern.
(hni)