Zentralschweiz
Luzern

Berufswahl ohne Schnuppern ist wie Seiltanzen ohne Netz – riskant!

Berufsbidungstag 2023

Berufswahl ohne Schnuppern ist wie Seiltanzen ohne Netz – riskant!

3. Mai 2023, 14:54 Uhr

Quelle: PilatusToday

Der 10. Mai steht für die Berufswahl. Wie finde ich den passenden Beruf? Was muss ich erfüllen, um die Lehrstelle zu bekommen? Eins ist klar: Nur mit Schnuppern kommt man ans Ziel. Hier findest du Tipps, wie man es richtig macht.

In der Zentralschweiz beginnt die Berufswahl bereits in der 7. Klasse. In einem ersten Schritt müssen die Schülerinnen und Schülern herausfinden, wo ihre Stärken und Interessen liegen – und zu welchem Beruf diese passen könnten. Das sehen die Berufswahl-Fahrpläne der jeweiligen Kantone vor.

Gemäss den Fahrplänen sollen sich die Jugendlichen bis in die zweite Oberstufe in etwa entscheiden, in welche Richtung es gehen soll. Diese Findungsphase beinhaltet unter anderem einen Besuch an der Zentralschweizer Bildungsmesse oder bei der Berufsberatung. Danach geht es ans Schnuppern.

Quelle: PilatusToday

Tipps für die Schnupperlehre

Bereits vor dem eigentlichen Schnuppertag oder der Schnupperwoche gibt es wichtige Punkte zu beachten. Die Vorbereitung ist zentral. Informiere dich über das Unternehmen, welches du besuchst. Überlege dir vorher, welche Fragen du stellen willst. Für die meisten Unternehmen ist «Interesse zeigen» ein ausschlaggebender Punkt, ob sie dir die Lehrstelle anbieten wollen oder nicht.

Quelle: PilatusToday

Zeiten ändern sich...

Beim Schnuppern eine gute Falle zu machen, ist wichtig. Allerdings gilt das auch umgekehrt. Auch die Firmen müssen sich präsentieren und ihre Vorteile hervorheben. Gerade in der heutigen Zeit. «Wir haben einen Fachkräftemangel, der sich bis runter zu den Lehrstellen zieht. Es ist ein richtiges ‹buhlen›, um gute Lernende ausgebrochen», bestätigt Cindy Schenk, HR-Chefin bei der Hunkeler AG aus Wikon.

Das Unternehmen hat seine Strategie daher etwas angepasst. Das heisst, man sucht nicht mehr nach dem Schüler oder der Schülerin mit den besten Noten. Mehr wird auf die sozialen Kompetenzen geachtet – passt die Person ins Team? Kann sie oder er gut mit Menschen umgehen? Ist man motiviert?

Zudem will man Schülern mit eher schlechteren Noten oder mit Migrationshintergrund dieselben Chancen bieten. Das handhaben auch andere Firmen so wie die Zentralschweizer Gebäudetechnikfirma Gut AG oder der Luzerner Coiffeur-Salon Fuchs Hairteam, wie sie gegenüber Radio Pilatus und PilatusToday bestätigen. Soll aber nicht heissen, dass sich die Schülerinnen und Schüler keine Mühe mehr geben müssen in der Schule oder bei der Lehrstellensuche.

Quelle: PilatusToday

Unterschreiben des Lehrvertrags: Wann ist der richtige Zeitpunkt?

Der Beruf stimmt, das Unternehmen passt und dir wurde die Lehrstelle zugesagt? Dann wird es Zeit, den Lehrvertrag zu unterschreiben. Einen idealen Zeitpunkt dafür gibt es nicht. Gewisse Unternehmen geben bereits über ein Jahr vor Lehrbeginn die Zusage. Für andere ist das zu früh. Patrick Frank, Mitinhaber der Gut AG, betont, dass sich die Jugendlichen genug Zeit lassen sollen: «Es bringt nichts, wenn sie schon in der 8. Klasse einen Lehrvertrag unterschreiben und in der 9. Klasse merken, der Beruf ist nichts für sie. Wenn sie sich nicht getrauen, dies anzusprechen und die Lehre beginnen, kann es zum Abbruch kommen.»

Quelle: PilatusToday

Daher sei es wichtig, so viele verschiedene Berufe wie möglich zu schnuppern und sich erst, wenn man ganz sicher ist, zu entscheiden. Das sieht auch Cindy Schenk von der Hunkeler AG so: «Wir unterschreiben den Lehrvertrag erst wenige Monate vor Lehrbeginn. Kein CEO erhält den Vertrag 16 Monate im Voraus.»

Quelle: PilatusToday
veröffentlicht: 3. Mai 2023 14:54
aktualisiert: 3. Mai 2023 14:54