Zentralschweiz
Luzern

TCS kritisiert Dosierungsanlagen in Luzern

Stadt Luzern

«Die Dosieranlagen sind völliger Unsinn» – neue Ampeln sorgen für Kritik

14. Dezember 2022, 12:08 Uhr

Quelle: Tele 1

In Städten führt der Feierabendverkehr oft zu Verkehrschaos und Stau. Mithilfe von elf zusätzlichen Dosierungsampeln soll dem Chaos Abhilfe geschaffen werden. Laut dem TCS bewirken die Dosieranlagen aber genau das Gegenteil.

Die Situation in der Stadt Luzern ist vor allem während der Stosszeiten nicht sonderlich angenehm für alle Verkehrsteilnehmenden. Während es die meiste Zeit des Tages flüssig läuft, stockt und staut es während den Stosszeiten praktisch täglich. Elf zusätzliche Dosierungsampeln sollen den Verkehrsfluss verbessern (wir berichteten).

Die neuen Ampeln sorgen aber auch für Kritik. Laut Alexander Stadelmann, Geschäftsführer der TCS-Sektion Waldstätte, bewirken die Dosieranlagen eher das Gegenteil: «Diese Methode entspricht nicht mehr dem heutigen Zeitgeist. Dadurch wird nur künstlich Stau erzeugt – und dieser breitet sich in die Wohnquartiere aus.»

Als konkretes Beispiel nennt Stadelmann die Haldenstrasse. Durch den Rückstau fahre der Verkehr in die Quartierstrassen. Das sei neben dem zusätzlichen Lärm für die Bewohner auch ökologisch keine gute Lösung. «Die Umwege bedeuten auch mehr Kilometer. Die Dosieranlagen sind ein völliger Unsinn.»

Dagegen argumentieren Befürworterinnen und Befürworter, dass durch die Platzierung der elf Dosierungsanlagen der Verkehr gar nicht auf Nebenstrassen oder Quartiere ausweichen könne: «Wer die Dosieranlage an der Hünenbergstrasse durch das Wesemlinquartier umfährt, kommt neu bei der Einmündung in die Zürichstrasse vor die nächste Dosieranlage», so Thomas Karrer, Projektleiter Mobilität und Tiefbauamt der Stadt Luzern.

SVP plant politische Gegenwehr

Dem widerspricht Alexander Stadelmann, für ihn gibt es eine einzige zielführende Lösung: Das Problem solle an den Hauptverkehrsachsen wie der Halden -oder Zürichstrasse behoben werden. Mit den beiden Grossprojekten Durchgangsbahnhof und «Bypass» werde der Verkehr an den Knackpunkten massiv abnehmen.

Das dauere aber noch ein paar Jahre. Auch die SVP der Stadt Luzern fordert eine andere Lösung gegen das Verkehrschaos. Sie plant, politisch gegen die Dosieranlagen vorzugehen, hiess es auf Anfrage von Pilatus Today und Tele 1. Konkrete Forderungen nannte die SVP noch nicht.

(str)

Quelle: PilatusToday
veröffentlicht: 15. Juli 2022 06:13
aktualisiert: 14. Dezember 2022 12:08