Hausarztpraxis Docstation schliesst ohne Vorwarnung: So erging es einer Patientin
«Es war ein Schock!» Das sagt die Patientin, wenn man sie nach ihren Gefühlen am Dienstag fragt. In der Facebook-Gruppe «Du besch vo Ämmebrogg wenn.....» erfuhr sie an diesem Tag, dass ihre Hausarztpraxis zu ist.
Sie nimmt täglich Medikamente
PilatusToday und Tele 1 konnte mit einer 35-jährigen Betroffenen aus Emmen sprechen. Das Gesundheitszentrum war seit der Eröffnung vor ungefähr drei Jahren ihre Hausarztpraxis. Weil sie an der chronischen Autoimmunerkrankung «Lupus» leidet, bezog sie in der Docstation mehrmals im Monat ihre Medikamente. Sie muss diese täglich einnehmen.
Das passierte in der Vorwoche
Praktisch über Nacht stand sie ohne Arzt da. Im Vorfeld der Schliessung gab es weder ein Telefon noch eine Mail. «Einfach nichts!», hadert sie. Ihr erster Gedanke: «Wo bekomme ich nun meine Medikamente?» Schon in der Vorwoche hatte sie ihre Präparate in der Docstation (erstmals) nicht mehr bekommen. «Stattdessen bekam ich in der Praxis ein entsprechendes Rezept und ich konnte mir diese in einer Apotheke besorgen.» Weiter etwas dabei gedacht hat sie sich nicht.
Nur noch Büroarbeiten
Am Tag nach der Schliessung konnte sie ihre Akten dann in der Praxis abholen. «Zwei Praxisassistentinnen waren vor Ort und händigten mir meine Krankenakten auf einer CD aus», erzählt sie. Obwohl Anfang Woche in der Praxis noch Normalbetrieb herrschte, sah sie am Mittwoch keine Ärzte mehr. Mehr als Bedauernsbekenntnisse seitens der Angestellten und ihre Akten gab es nicht.
Nachdem sie sich etwas von ihrem anfänglichen Schock erholt hatte, machte sie sich auf die Suche nach einer neuen Hausarztpraxis – und wurde bereits nach zwei Tagen fündig. «Ich habe eine 10-jährige Krankheitsgeschichte und ich bin nun sehr froh, wieder eine passende Praxis gefunden zu haben», sagt die Betroffene.
«Habe damit abgeschlossen»
Eigentlich ist sie der Meinung, dass die Patientinnen und Patienten der Docstation Emmen ein Recht darauf haben, den Grund für die Schliessung zu erfahren. Jedoch habe sie mit der Geschichte abgeschlossen. Abschliessend sagt sie: «Ich hoffe einfach, dass auch die anderen Patienten wieder eine Hausarztpraxis finden.»
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