Eine halbe Million Menschen, 8 Busse voller Abfall und einer voller Fäkalien
298’000 Menschen allein in der Stadt Luzern. So viele waren über die rüüdigen Tage unterwegs. Dies an der Tagwache, dem Fritschi-Umzug, der Värslibrönzlete, der Strassenfasnacht und so weiter.
Taschendiebstahl oder Fundbüro?
Für die Sicherheit der Besuchenden stand die Luzerner Polizei rund um die Uhr im Einsatz. «Trotz des grösstenteils sehr friedlichen Fasnachtstreibens mussten 20 Personen festgenommen werden», so der Sprecher der Luzerner Polizei, Yanik Probst. Dies waren trotz weniger Besucher (2023: 314'000) eine Handvoll mehr (2023: 11 Festnahmen). Insbesondere aufgrund von Streitigkeiten, mutmasslichem Taschendiebstahl, aber auch zur Ausnüchterung, waren die Personen bei der Luzerner Polizei zu Gast.
Auch wenn der eine oder andere Besucher nun vermutet, selbst Opfer eines Taschendiebstahls geworden zu sein, lohnt sich allenfalls ein Telefonat ins Fundbüro. Die kantonale Sammelstelle für Verlorenes registrierte in der vergangenen Woche über 300 Gegenstände. «Insbesondere Schlüssel, Handys und Portemonnaies», erklärt Sprecher Christian Bertschi. Zum Vergleich: Im ganzen Jahr 2022 wurden 8000 Gegenstände abgegeben. Aktuellere Zahlen gibt es zwar nicht, sie seien jedoch vergleichbar mit 2022. Neben den genannten Gegenständen warten auch noch eine Posaune und ein «Grind» auf ihre Besitzer.
Stinkige Reinigung
Für einen rüüdig verreckten, sauberen Ablauf der fünften Jahreszeit arbeiteten hunderte Menschen Tag und Nacht. So auch gut 100 Mitarbeitende der Stadtreinigung. 1300 riesige, weisse Abfallsäcke sammelten die Männer und Frauen zusammen. Tele 1 begleitete sie am Samstagmorgen bei den Aufräumarbeiten. Wie viel 1300 Säcke sind, zeichnet folgendes Bild: Stellen Sie sich einen langen Gelenkbus der VBL vor – acht solcher Busse voller Abfall entspricht der Menge Müll, produziert während den Fasnachtstagen.
Ein Bus voller Fäkalien
An zig Essensständen, sowie grossen und kleinen Kaffeewagen konnten sich die Fasnächtlerinnen und Fasnächtler verpflegen. Wie viele Wagen unterwegs waren, ist kaum zu sagen. Auch wie viel Frittiertes gegessen und Alkohol getrunken wurde, lässt sich kaum rekonstruieren. Eindeutig jedoch: Was in einen Fasnachtskörper reingeht, muss selbstverständlich auch wieder raus. Zuständig für die vermutlich stinkigste Arbeit waren die Mitarbeiter von «Toitoi».
Insgesamt standen 180 «Toitoi»-Kabinen sowie Pissoirs in der Stadt Luzern verteilt, für die Bedürfnisse der Fasnachtsbegeisterten. Diese wurden total 4140 Mal gelehrt. An den hochfrequentierten Tagen wie SchmuDo oder Güdismontag bis zu 900 Mal. Dabei kamen 80 Kubikmeter Abwasser zusammen – damit könnte man einen Gelenkbus der VBL füllen.