Zentralschweiz
Luzern

Hochschule Luzern entwickelt die Fassade des Fussball-Stadions von Real Madrid

HSLU - Real Madrid

So viel Luzern steckt im renovierten Stadion von Real Madrid

Janis Schaller, 20. September 2024, 16:34 Uhr
Ein Forscher der Hochschule Luzern arbeitete an der eindrücklichen Fassade des umgebauten Stadions von Real Madrid.
© Getty
Die Hochschule Luzern HSLU ist an der Fassade des Stadions Santiago Bernabéu beteiligt. Der spanische Ingenieur Ringo Perez Gamote hat das Projekt in Spanien begonnen und in der Zentralschweiz abgeschlossen.

Als Fussballliebhaber beim Umbau am Stadion Santiago Bernabéu mitwirken – womöglich für viele ein Traum. Das ist auch für Ringo Perez Gamote der Fall: «Das war eine Traumaufgabe», lässt er sich von der Hochschule Luzern «HSLU» zitieren. Ringo Perez Gamote ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Kompetenzzentrum Gebäudehülle an der HSLU – und Entwickler der Fassade des umgebauten Stadions vom spanischen Rekordmeister und Rekord-Champions League-Sieger Real Madrid.

Er nahm den Auftrag mit in die Schweiz

Rund 81'000 Plätze fasst das gigantische Stadion, welches 1947 eröffnet wurde. Derzeit wird es umgebaut zu einer der modernsten Arenen Europas. Für die Fassade war das spanische Unternehmen «Inausus S.L» verantwortlich – und genau da kommt Gamote ins Spiel.

Er leitete damals die technische Abteilung beim spanischen Unternehmen. Später wechselte er jedoch zur Hochschule Luzern und nahm den Auftrag gleich mit in die Zentralschweiz. In Luzern hatte er zudem die Möglichkeit, die Infrastruktur der HSLU für seine Fassadentests zu nutzen.

Anspruchsvolle Arbeit unter Zeitdruck

Nun wird die Fassade fortlaufend in Madrid montiert. Die Lamellen aus Edelstahl nehmen dabei eine entscheidende Funktion in der Belüftung des Stadions wahr, schreibt die HSLU in der Mitteilung. Über 13'250 Einzelteile mit verschiedenen Krümmungen und Grössen hat der Ingenieur perfekt auf das Gebäude angepasst.

Ringo Perez Gamote von der HSLU vor dem Stadion von Real Madrid.

© zVg/HSLU

Für den Forscher an der HSLU war es schnell klar, dass er digitale Unterstützung braucht. Mithilfe einer 3D-Software und weiteren digitalen Tools hat er die Lamellen berechnet. Das erste Teil hat er im Jahr 2017 jedoch noch traditionell hergestellt. «Nach der Herstellung des ersten Prototyps wurde mir klar, dass ich digitale Tools benötigte, um die geforderte Frist einzuhalten und die gewünschte Geometrie zu gewährleisten», sagt Gamote der HSLU.

Somit dürfen sich alle Zentralschweizer Fans, welche für ein Spiel in die spanische Hauptstadt reisen, über einen Funken Heimat freuen.

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Schon gewusst?
Fakten über das Estadio Santiago Bernabéu
Das Estadio Santiago Bernabéu wurde nach dem Real Madrid Präsidenten Santiago Bernabéu Yeste benannt, der den Verein von 1943 bis 1978 führte.
Im Rahmen des aktuellen Umbaus wird das Stadion ein vollständig verschliessbares Dach erhalten, welches den Spielbetrieb bei jedem Wetter ermöglicht.
Das neue Design umfasst eine 360-Grad-Videowand, die um das gesamte Stadion herum verläuft und eine noch intensivere Spielerfahrung für die Fans ermöglicht.
Die Umbauarbeiten beinhalten ein versenkbares Spielfeld – man könnte nun also theoretisch ein Fussballspiel und ein Heavy-Metal-Konzert am selben Tag genießen, ohne dass das Gras leidet.
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Quelle: PilatusToday
veröffentlicht: 20. September 2024 14:35
aktualisiert: 20. September 2024 16:34