«Inzwischen muss fast ein Wunder passieren»
Quelle: PilatusToday
Dass Kaspar Hofer seinen Stall bis Ende Monat stilllegen muss, hatte die Gemeinde Meggen bereits im vergangenen Sommer mitgeteilt. Dies weil ein Nachbar wegen des Gestanks geklagt hatte und sich der Schweinestall zu nahe an der angrenzenden Wohnzone befindet. Bis ein neuer Stall an einem neuen Standort errichtet ist, wollte Hofer 22 Schweine in Iglus halten. Das Baugesuch wurde nun aber vom Kanton abgelehnt, weil die geplante Haltung mehr Landfläche bräuchte. Das sei bei steilen Hanglagen nicht zulässig. Nun ist Hofer definitiv gezwungen, seinen Betrieb schon per Ende Monat stillzulegen. Wie steht es nun um Hofers Zukunft?
Kaspar Hofer, wie haben Sie sich gefühlt nach dem negativen Entscheid zum Baugesuch?
«Das war ein Schlag ins Gesicht. Meine Anwältin, der Architekt und meine Familie konnten es nicht glauben. Das wäre DIE Lösung gewesen, um die Zeit bis zum neuen Stall überbrücken zu können. Es ist unverständlich, dass man im Gesetz keine Ausnahme machen oder sonst etwas dagegen unternehmen kann. Meine Haltung, welche ich geplant hatte, wäre wirklich tierfreundlich gewesen. Zudem sagte mir meine Anwältin bei Einreichung des Baugesuchs, dass man Guten Mutes ist und das Gesuch mehr eine Formsache sei. Deshalb hatte ich die Iglus bereits auch schon in Bestellung gegeben.»
Was bedeutet dies aus finanzieller Sicht?
«Durch die fehlenden Schweine habe ich ein um die Hälfte geringeres Einkommen. Ich muss schauen, wie ich mich über Wasser halten kann, bis der neue Stall kommt. Geld für den neuen Stall aufzusparen ist schwierig. Zudem wurden die Iglus gestern bereits geliefert und werden wohl kaum wieder zurückgenommen. Dabei geht es um zirka 45'000 Franken, welche ich selber berappen muss.»
Was passiert nun mit den Schweinen?
«Das muss jetzt erst noch abgeklärt werden. Weil die Metzgerei wegfällt, bin ich nun in Kontakt mit Händlern. Ich habe nun einige Interessenten, welche auch vorbeigekommen sind. Ob ich all meine 22 Schweine bis Ende Monat jedoch so weitergeben kann, ist noch unklar.»
Ist da auch die Existenz des Familienbetriebs gefährdet?
«Ich habe zwei Söhne, die den Hof dann mal übernehmen möchten. Der Entscheid jetzt ist natürlich ein Schlag ins Gesicht. Es ist eine Existenz, die nun einfach geschädigt wird. Wir arbeiten in der siebten Generation auf diesem Hof, es rentierte bis jetzt immer. Aber inzwischen muss fast ein Wunder passieren, um zuversichtlich in die Zukunft zu blicken. Das Einkommen durch die Schweine fehlt momentan. Und ob die Bank mir Geld gibt oder ich weiterhin auf Spenden zählen kann? Dies steht in den Sternen.»
Was die Gemeinde Meggen zum neusten Entscheid sagt und weitere Aussagen von Kaspar Hofer gibt es im Video oben.