Kanton Luzern soll Lehren aus Educase-Debakel ziehen
Zurück auf Feld Eins hiess es im Februar 2022: Die Luzerner Regierung trug ein 7,7-Millionen-Projekt zu Grabe, welches die Schul-Software erneuern sollte. 64 Gemeinden hatten die Software zu diesem Zeitpunkt bereits eingeführt. Die Details blieben damals unklar. Aber die Regierung kommunzierte vorgängig, dass ein Projektabbruch möglich sei, wenn «Güte und Termintreue» nicht gewährleistet seien.
Durch Experten untersucht
Die betroffene IT-Firma hat ihren Betrieb mittlerweile eingestellt. Zusätzlich wollte aber der Kantonsrat wissen, ob die Regierung beim IT-Projekt richtig vorgegangen ist. Sie liess einen unabhängigen Experten untersuchen, wie es zum Scheitern der neuen Schulverwaltungssoftware Educase kommen konnte. Nun hat sie den Expertenbericht studiert und an die Regierung weitergeleitet, wie sie am Freitag mitteilte. Veröffentlicht werden soll der Bericht erst zu einem späteren Zeitpunkt.
Software kaufen oder entwickeln?
Die Kommission des Kantonsrates empfiehlt der Regierung eine Reihe von Massnahmen. So brauche es künftig einen bewussten Entscheid, ob eine IT-Lösung selber entwickelt oder am Markt eingekauft werden solle. Das Testing sei rechtzeitig und konsequent zu etablieren und anzuwenden.
Störungen seien prioritär zu behandeln. Die Möglichkeit von Fehlern sei mit einzuplanen. Zudem brauche es eine angemessene Kommunikation mit den Gemeinden und Schulen.
Amtsgeheimnis wahren
In der aktuellen Legislatur sei eine eingehende Auseinandersetzung mit dem Bericht und den Empfehlungen nicht mehr möglich, hält die Kommission fest. Deshalb solle dem neuen Regierungsrat eine gebührende Verarbeitungszeit gewährt werden. Die Kommission will die Öffentlichkeit über die Umsetzung ihrer Empfehlungen auf dem Laufenden halten.
Der Kommission sei es zudem ein Anliegen, dass der Expertenbericht später «unter Wahrung des Amtsgeheimnisses» publiziert wird. Dazu hat sie dem Regierungsrat einen entsprechenden Antrag gestellt.
Nachfolgeprojekt auf Kurs
Mit dem Projekt Educase wollten der Kanton und die Luzerner Gemeinden eine gemeinsame, gesamtheitliche Administrationslösung für die Volksschule einführen. Es gelang aber nicht, den Leistungsumfang gemäss Projektanforderungen umzusetzen. Inzwischen wurde das Nachfolgeprojekt «StabiLU» aufgegleist. Laut der Aufsichts- und Kontrollkommission ist dieses Projekt «auf Kurs».
(sda/red.)