Zentralschweiz
Luzern

Kantonsparlament legt kein Bekenntnis für günstige Wohnungen in Sursee ab

Schwerer Stand für Vorstoss

Kantonsparlament legt kein Bekenntnis für günstige Wohnungen in Sursee ab

18. Juni 2024, 11:28 Uhr
Das Kantonsspital Sursee befindet sich an bester Lage, wie im Kantonsrat mehrmals betont wurde. (Archivaufnahme)
© KEYSTONE/URS FLUEELER
Der Kantonsrat Luzern spurt nicht für die Realisierung günstiger Wohnungen auf dem freiwerdenden Areal des Kantonsspitals Sursee vor. Er hat am Dienstag ein Postulat von Sara Muff (SP) mit 72 zu 38 Stimmen abgelehnt.

Das Kantonsspital in Sursee zieht 2031 nach Schenkon um. Muff schlug in ihrem Vorstoss vor, dass auf dem freiwerdenden Grundstück ein bedeutender Anteil preisgünstiger Wohnraum geschaffen werde. Der Regierungsrat solle entsprechende Massnahmen prüfen.

Muff sagte, das Grundstück sei eine einmalige Gelegenheit für den Kanton. Es wäre eine verpasste Chance, wenn es nicht im Interesse der Bevölkerung genutzt werde. Bezahlbarer Wohnraum sei eine soziale Verpflichtung.

Sympathisch, aber...

Im Kantonsparlament hatte der Vorstoss aber einen schweren Stand. Guido Roos (Mitte) sagte, Muffs Forderung sei auf den ersten Blick eine sympathische Idee. Für die Raumplanung in Sursee sei aber nicht der Kanton zuständig. Der Vorstoss trete die Gemeindeautonomie mit Füssen.

Auch Thomas Meier (FDP) sagte, es sei nicht angebracht, schon jetzt den Spielraum der Stadt Sursee einzuschränken. Bernhard Steiner (SVP) sagte, das kantonale Grundstück dürfe nicht unter Wert verkauft werden.

Unterstützung erhielt die SP von den Grünen. Deren Sprecher Fabrizio Misticoni wies darauf hin, dass der Vorstoss nur ein Prüfungsauftrag sei. Letztlich entscheide die Stimmbevölkerung von Sursee mit dem Bebauungsplan, mit dem Vorstoss werde nicht über ihre Köpfe hinwegentschieden.

Die Regierung wollte den Vorstoss teilweise überweisen. Es sei zu früh, jetzt eine Zusicherung für die zukünftige Nutzung des Grundstücks zu machen. Er wolle aber mit Sursee verschiedene mögliche Nutzungen prüfen, sagte Regierungsrat Reto Wyss (Mitte) im Parlament. Es soll jetzt noch nichts ausgeschlossen oder definiert werden.

Dieser Weg wurde vorab von der GLP unterstützt. Es werde damit nichts verbaut und nichts abgerissen, sagte Mario Cozzio (GLP).

Quelle: PilatusToday
veröffentlicht: 18. Juni 2024 11:28
aktualisiert: 18. Juni 2024 11:28