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Luzerner Branchenverband: «Bäckereien sind mit starkem Wettbewerb konfrontiert»

Nach Habermacher-Konkurs

Branchenverband: «Bäckereien sind mit starkem Wettbewerb konfrontiert»

Sara Soland-Häusermann, 15. August 2024, 19:25 Uhr
Die Bäckereien haben es auch in der Zentralschweiz nicht einfach. (Symbolbild)
© Keystone
Das Aus des Luzerner Traditionsunternehmens «Bäckerei Habermacher» kam letzte Woche überraschend und schnell. Die gesamte Branche sieht sich jedoch schon lange mit grossen Herausforderungen konfrontiert.

Die lokalen Bäckereien haben es nicht einfach – das ist auch in der Zentralschweiz nicht anders. Und doch war der Aufschrei nach dem Konkurs der Bäckerei Habermacher, mit Filialen in Kriens, Littau und Ebikon, gross. «Bäckereien stehen vor einer Vielzahl von Herausforderungen, die sowohl wirtschaftlicher als auch struktureller Natur sind», schreibt nun auch der «Bäcker-Confiseurmeister-Verband Kanton Luzern» in einer Mitteilung.

Innovative Ideen sind gefragt

Schon lange reicht es für die Bäckereien nicht mehr, nur Brote zu backen. Innovative, kreative Ideen sind im Überlebenskampf gefragt. «Der Take-away-Bereich ist seit längerer Zeit ein wesentlicher Umsatzträger bei den Bäckereien. Gegenüber der Konkurrenz müssen wir mit Qualität und Frische überzeugen. (...) Aber auch durch gezielte Werbeaktionen, Treueprogramme, oder speziellen Angeboten können sich Bäckereien von den Grossisten abheben», so der Branchenverband weiter. Und: «Luzerner Bäckereien haben durch Nischenprodukte, lokale Kundentreue und innovativen Konzepten, wie Café-Bäckereien, oder spezielle Dienstleistungen wie Catering, erfolgreich ihren Platz behaupten, oder ausbauen können.»

Aber gibt es in der Zentralschweiz womöglich auch einfach zu viele Betriebe auf zu kleinem Raum? Nein, findet der Verband: «Wir als Verband sind grundsätzlich der Ansicht, dass es nicht zu viele Bäckerei-Confiserie-Betriebe gibt. Es hat genügend Chancen, damit alle sich behaupten können.»

«Nachwuchs fehlt»

Nebst den steigenden Rohstoff- und Energiekosten sowie die stark steigenden Personalkosten haben die Bäckereien aber noch mit zwei anderen grossen Problemen zu kämpfen: dem Fachkräftemangel und die Nachfolgeregelung. «Der Nachwuchs fehlt oft, Jugendliche wählen oft andere Berufsbranchen, obwohl unser Beruf äusserst kreativ und vielseitig ist. Die viel zitierte Nachtarbeit gehört nicht nur in unserer Branche zum Alltag, viele unserer Betriebe haben diese bereits durch grosse Investitionen auf ein Minimum reduziert und arbeiten grossmehrheitlich während der Tageszeit», schreibt der Branchenverband weiter. Besonders fehle es an gelernten Bäckern, Konditoren und Confiseuren.

Zug und Luzern: Grosse Herausforderungen

Und wie sieht die Situation ganz konkret in der Zentralschweiz, beispielsweise in den Kantonen Luzern und Zug aus? Der Brachenverband der Bäcker und Confiseure findet: Herausfordernd! «In beiden Kantonen herrscht ein starker Wettbewerb. Zug gehört zu den wohlhabendsten und teuersten Regionen der Schweiz. Die Luzerner Bevölkerung ist sich ein tieferes Preisniveau gewohnt, was für viele Betriebe eine Herausforderung ist», heisst es in der Mitteilung. Auch die hohen Personalkosten und die steigenden Mindestlöhne seien herausfordernd um auch in Zukunft zu überleben.

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Quelle: PilatusToday
veröffentlicht: 15. August 2024 18:15
aktualisiert: 15. August 2024 19:25