Luzerner Kantonsspital kürt Siegerprojekt für ambulantes Zentrum
Quelle: Tele 1
Der Neubau setzt sich aus einem kleineren zweistöckigen und einem siebenstöckigen Baukörper zusammen, wie Ulrich Fricker, Verwaltungsratspräsident des Luks, an einer Medienkonferenz vom Dienstag sagte. Zwischen den beiden Gebäuden soll es ein Aufgang zur Spitalpromenade geben.
Im kleineren Gebäudeteil wird eine Notfallpraxis untergebracht, im grösseren, siebenstöckigen Gebäudeteil finden eine Bildgebungsplattform (MRI, CT etc.), Physio- und Ergotherapie, Dialyse- und Infusionstherapie, OP-Säle sowie Sprechstundenzimmer Einzug. Vorgesehen sind standardisierte Räume, die eine flexible Nutzung ermöglichten, wie es hiess.
Im neuen Zentrum sollen grundsätzlich sämtliche ambulanten Bereiche der Medizin und Chirurgie abgesehen der Augenklinik, dem Kinderspital, der Frauenklinik und der Onkologie/Hämatologie vereint werden.
Sprechstunde von zu Hause aus
Die Ambulantisierung sei im Trend und werde sich weiter in diese Richtung bewegen, sagte Patrick Aepli, Chefarzt Gastroenterologie. 2022 verzeichnete die Luks-Gruppe über 900'000 ambulante Patientenkontakte und rund 50'000 stationäre Fälle. Der Platz in den bestehenden Gebäude sei knapp, räumlich stehe das Personal immer wieder an.
Durch eine Trennung des ambulanten vom stationären Angebot werde die Qualität der Leistungen erhöht und die Prozesse würden effizienter gestaltet. Dies sei wichtig im Hinblick auf das nicht kostendeckende ambulante Tarifsystem.
Mit der digitalen Transformation sollen laut Aepli künftig Sprechstunden, Nachsorge, Therapie oder Diagnostik auch virtuell angeboten werden. Dies über die App «Mein Luks». Benno Fuchs, CEO des Luks, fügte an: «Früher war von ‹ambulant vor stationär› die Rede. Heute müsste man eher von ‹digital vor ambulant› und dann erst von ‹ambulant vor stationär› sprechen».
Gesamtkosten von 240 Millionen Franken
Die Grobkostenschätzung für das ambulante Zentrum beläuft sich auf 195 Millionen Franken. Dazu kommen Kosten von 35 Millionen Franken für ein unterirdisches Parkhaus und 10 Millionen Franken für den Spitalplatz mit Umgebungsgestaltung. In den Kosten nicht enthalten sind die Rückbauten, Medizintechnik und Ausstattung, Provisorien und die Teuerung. Laut Fuchs muss das Luks die Kosten aus eigener Kraft finanzieren.
Für den Neubau wird eine Änderung des Bebauungsplans notwendig. Die Planauflage dazu startete am Montag. Ohne die Genehmigung könne nicht gestartet werden und es sei chancenlos, im Jahr 2026 starten zu können, sagte Peter Schilliger, Luzerner FDP-Nationalrat und Vizepräsident des Verwaltungsrats des Luks. Der Baustart sei nach den Rückbauarbeiten des alten Kinderspitals und des Besucherparkhauses vorgesehen.
Das Spitalareal soll in drei Phasen bebaut werden. Die erste Phase - der Neubau des Kinderspitals und der Frauenklinik - hat bereits gestartet. Die Inbetriebnahme ist 2026 vorgesehen. Das ambulante Zentrum stellt die zweite Phase dar. In einer dritten Phase ist der Neubau des stationären Zentrums vorgesehen. Dieses soll bis 2035 realisiert werden.
(sda)