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SBB-Gleise betroffen: Felssturz beim Gütsch in Luzern könnte Bahnverbindung lahmlegen

Akute Gefahr

«Worst-Case-Szenario angeschaut»: Stadt Luzern warnt vor Felssturzgefahr beim Gütsch

Raffaele Wiler, 13. September 2024, 18:07 Uhr

Quelle: Tele 1

Die Stadt Luzern hat am Freitagvormittag über eine Felssturzgefahr beim Schlössli Schönegg im Gebiet Gütsch informiert. Nach aktuellem Wissensstand könne der Fels jederzeit ohne grosse Vorwarnung abstürzen. Das Schadenpotenzial ist enorm.

Die Anwohnenden des Gefährdungsgebiets wurden am Donnerstagabend informiert und haben nur noch eingeschränkt Zugang zu ihren Häusern, teilte die Stadt mit. Die Felsmasse gefährdet den Gütschweg, das Portal des Gütschtunnels der SBB sowie talseitige Parkplätze.

Die labile Felsmasse gefährdet im Ereignisfall den Gütschweg, das Portal des Gütschtunnels der SBB sowie talseitige Parkplätze. Der Gütschweg und die Parkplätze wurden aus Sicherheitsgründen gesperrt.

© Geoinformation Kanton Luzern, bearbeitet Stadt Luzern

Zuletzt herrschte im Gebiet Gütsch im Januar 2016 Felssturzgefahr. Eine rund 20 Meter hohe Felspartie sei innert weniger Stunden rund 1,5 Millimeter in Bewegung geraten, hiess es damals. Es bestand die Gefahr, dass sich ein Felsbrocken lösen und auf die Siedlung niedergehen könnte. 125 Bewohner eines Wohnblockes wurden sicherheitshalber evakuiert.

Ansicht Hang Schlössli Schönegg.

© zVg Stadt Luzern / Bild: Keller + Lorenz AG, Luzern

Ein automatisches Überwachungs- und Alarmierungssystem sei installiert worden. Bei Alarm wird die SBB-Linie automatisch gesperrt. Die Anwohnerinnen und Anwohner werden dann mit Warnleuchten und -hörnern auf die Gefahr aufmerksam gemacht.

Enormes Schadenpotenzial

Der instabile Fels war bereits Mitte August entdeckt worden. Bei neuen Beurteilungen der Situation vom Donnerstag seien die Fachleute aber zum Schluss gekommen, dass sehr bald Steine oder Felsteile abstürzen könnten. Das Schadenpotenzial sei «enorm», teilte die Stadt mit.

Quelle: Tele 1 / CH Media Video Unit / David Walder

Langfristige Sicherungsmassnahmen

Der Baustart der umfangreichen Sicherungsmassnahmen ist ab Ende September 2024 geplant. Dabei wird die absturzgefährdete Felspartie mittels verankerter Betonriegel und Spritzbetonwände gesichert. Gegen die Steinschlaggefahr werden entlang des Gütschwegs neue Schutznetze erstellt. Diese Arbeiten dauern voraussichtlich bis Ende 2024, wie die Stadt Luzern in einer Mitteilung bekannt gibt. Gemäss aktueller Schätzung belaufen sich die Kosten für die langfristigen Sicherungsmassnahmen auf rund 1,6 Millionen Franken.

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(sda/red.)

Quelle: PilatusToday
veröffentlicht: 13. September 2024 10:10
aktualisiert: 13. September 2024 18:07
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