Knutwil kränkelt, Flühlis Finanzen florieren
Spieglein, Spieglein an der Wand, wer hat am meisten Schulden im ganzen Land? Mit Blick auf die gesamte Schweiz hat der Kanton Genf die schlechteste Schuldenquote. Sie betrug dort 34 Prozent des Genfer Bruttoinlandprodukts, wie der «Nebelspalter» berichtete.
Fragt man das Spieglein nach der Finanzsituation der Luzerner Gemeinden, so fallen die Antworten ganz unterschiedlich aus. Punkto Nettoschuld pro Person schneidet die Gemeinde Knutwil am schlechtesten ab. Sie beträgt dort laut Lustat Statistik Luzern knapp 8200 Franken. Gemeinsam mit zwölf weiteren Gemeinden liegt das Dorf damit über dem kantonalen Grenzwert von 2500 Franken. Ebenfalls angeschlagen sind die Finanzen in Wolhusen, Schlierbach oder Eschenbach.
Anders sieht die Welt in der 1800-Seelen-Gemeinde Flühli aus. Rund 7400 Franken im Plus steht der Entlebucher Ort im Jahr 2023. Ebenfalls sehr gut sieht die Finanzlage in Vitznau, Honau und Meierskappel aus. Die Hälfte der 80 Gemeinden weisen für 2023 ein Vermögen aus.
Kanton macht Vorgaben, schreitet aber kaum ein
Wie die «Luzerner Zeitung» schreibt, gibt es für fehlbare Gemeinden wie Knutwil oder Wolhusen aber keine Konsequenzen durch den Kanton. Das Finanzdepartement betont, dass Gemeindeautonomie herrscht. Im schlimmsten Fall könne es zwar zu einer Amtsenthebung kommen, das sei aber in den letzten Jahren nie geschehen. Weniger selten ist dagegen ein Eingriff, wenn Gemeinden kein offizielles Budget aufstellen können. Dann macht der Kanton nämlich den Voranschlag inklusive Steuerfuss.
Schulden-Gemeinden sehen sich auf Kurs
Knutwil und Wolhusen nennen gegenüber der «Luzerner Zeitung» ähnliche Gründe, weshalb die Finanzen aktuell nicht im Lot sind. So habe es in Knutwil in den letzten acht Jahren Investitionen von knapp 30 Millionen Franken gegeben. Das Rezept für die Zukunft deshalb: Auf grössere Ausgaben verzichten.
In Wolhusen ist ebenfalls von einer guten Ausgangslage bei der Infrastruktur die Rede. Deshalb brauche es in den nächsten Jahren keine grösseren Investitionen. Allerdings bedeuten die Schulden für die Wolhuserinnen und Wolhuser: Mit Steuersenkungen ist in naher Zukunft wohl nicht zu rechnen.