Zentralschweiz
Luzern

«Tragisch – emmer weder de glich Seich»

Ärger mit Fussballfans

«Tragisch – emmer weder de glich Seich»

20. April 2022, 05:39 Uhr
Das Verhalten einiger Fans nach dem Super-League-Spiel Luzern gegen St. Gallen sorgt für Kritik.
Am Montagabend ist es in Luzern nach dem Super-League-Spiel zwischen dem FC Luzern und dem FC St.Gallen zu Ausschreitungen gekommen. Einmal mehr. Im Netz sorgt vor allem das Ziehen der Notbremse des Fanzuges für Ärger.

Die 2:3-Niederlage gegen Luzern scheint für manche Fans des FC St.Gallen zu viel gewesen zu sein. Kurz nachdem der Fanzug den Bahnhof Luzern in Richtung Osten verlässt, zieht jemand die Notbremse. Einige Personen verlassen den Zug, es kommt zu Scharmützeln mit der Polizei. Nach rund 13 Minuten ist der Spuk vorbei, der Extrazug nimmt die Fahrt wieder auf.

Quelle: PilatusToday-Leserreporter

«Duble....Selled doch eifach hei laufe...»

In den sozialen Medien wird das Verhalten der vermeintlichen Fussball-Fans kritisiert. Innert Stunden füllen sich die Kommentarspalten: Wieso muss es immer wieder zu solchen Szenen kommen? Und wer trägt die Kosten? Diese beiden Fragen stellen zahlreiche Today-Leserinnen und Leser. Andere ärgern sich darüber, dass es im Abendverkehr zu Zugausfällen und Verspätungen kam, weil der Fanzug knapp eine Viertelstunde vor dem Bahnhof Luzern blockiert war.

Busse von 100'000 Franken möglich

Der Nothalt hatte für den Bahnhof Luzern weitreichende Auswirkungen. «Der Stillstand des Fanzuges führte zu einem kurzen Totalunterbruch mit entsprechenden Zugausfällen, Wendungen und Verspätungen im Regional- wie auch Fernverkehr», sagt SBB-Mediensprecher Daniele Pallecchiauf Anfrage.

Die Suche nach dem Verursacher des Nothalts dürfte nicht einfach werden – eine Video-Überwachung gibt es im Fanzug nicht. Die SBB werden einen entsprechenden Strafantrag gegen Unbekannt einreichen. Sollte der oder die Schuldige gefunden werden, könnte der Nothalt mit einer saftigen Busse enden, so Daniele Pallecchiauf weiter: «Gemäss Bundesgesetz über die Personenbeförderung Artikel 57 kann die Busse bis zu 100'000 Franken betragen.»

«Wir sind strikt gegen Gewalt»

Auch der FC St.Gallen spricht sich klar gegen jegliche Form von gewalttätigen Ausschreitungen im Zusammenhang mit Fussballspielen aus. Trainer Peter Zeidler hat von den Vorfällen am Sonntag in Luzern aber nichts mitbekommen, erklärt er auf Anfrage: «Da bin ich die falsche Ansprechperson. Ich muss mich zuerst informieren, was genau vorgefallen ist, bis ich was dazu sagen kann. Aber falls es um Gewalt ging, bin ich natürlich strikt dagegen.»
(cas)

Quelle: PilatusToday
veröffentlicht: 19. April 2022 16:57
aktualisiert: 20. April 2022 05:39