«Viele harte Drogen im Umlauf»: So arbeitet die Luzerner Aussenfahndung
Quelle: Tele 1 / Anita von Rotz
Zwei Leute treffen sich auf einem Parkplatz in einem Auto. Der eine hat einen Sack Geld dabei, der andere ein Kilogramm Kokain. Die Waren werden getauscht und man verabschiedet sich wieder. Solche Szenen gibt es nicht nur in Filmen, sondern auch im Kanton Luzern – und das häufig.
Momentan kämpft die Luzerner Polizei vor allem mit Dealer der albanischen Mafia. «Wir nehmen regelmässig albanische Läufer fest, die illegal oder mit einem Touristenvisum in die Schweiz eingereist sind», sagt der Kripo-Chef Jürg Wobmann. Die Läufer, also die unterste Schicht des Betäubungsmittelhandels, seien oft im Besitz von über einem Kilogramm Kokain.
Immer mehr Leute konsumieren Drogen
«Die Menge, mit welcher gehandelt wird, ist exorbitant gestiegen», sagt auch der Chef der Aussenfahndung, Peter Dubach. Aber auch die Hemmschwelle der Konsumentinnen und Konsumenten sei massiv gesunken – immer mehr konsumieren harte Drogen. Bei seiner Abteilung steht jedoch nicht der Konsument im Fokus, sondern die Verkäufer.
Um die Dealer zu schnappen, ist die Aussenfahndung auch auf Informationen und Beobachtungen aus der Bevölkerung angewiesen. Wenn sich solche dann bestätigen, geht es an die Planung des Einsatzes. Bei diesem ist meistens das ganze Team involviert. «Teamarbeit ist bei uns das Wichtigste. Man muss sich auf seine Kollegen voll und ganz verlassen können», so Dubach.
Viele gefährliche Einsätze
Denn die Einsätze sind meistens unberechenbar und manchmal auch gefährlich. «Wir versuchen mit guten Ausbildungen und ewigen Trainings das Risiko zu minimieren. Trotzdem verletzen sich ab und zu Mitarbeitende bei einem Einsatz.» Dass jede Situation neu ist, sagt auch ein Fahnder, welcher bereits seit 22 Jahren im Bereich der Aussenfahndung der Luzerner Polizei im Einsatz ist.
Der Treffpunkt der Übergabe würde sich oft kurzfristig ändern und somit auch der Plan der Fahnder. «Mann muss brutal flexibel sein, darf nicht auffallen und muss auf alles gefasst sein. Den Nervenkitzel habe ich auch nach so vielen Jahren nicht verloren», sagt der Fahnder, welcher aus polizeitaktischen Gründen anonym bleibt. Trotz den teils gefährlichen Einsätzen und langen Arbeitstagen würde er seinen Job nicht hergeben wollen.
Wie das Team rund um Chef Peter Dubach bei einer Festnahme eines Dealers vorgeht und was diesem nachher droht, siehst du im Video oben.