Wenns nicht beim Babyblues bleibt: Neue App hilft betroffenen Eltern
Traurigkeit, keinen Appetit oder zwiespältige Gefühle dem Neugeborenen gegenüber: Nebst diesen Symptomen leiden Betroffene oftmals zusätzlich unter Kopfschmerzen und Übelkeit. Wie die «Luzerner Zeitung» schreibt, sind es in der Schweiz rund 20 Prozent der Mütter, die nach der Geburt von einer postpartalen Depression – auch bekannt unter «Wochenbettdepression» – betroffen sind.
Tabuthema Depression
Oftmals sprechen die Betroffenen nicht gerne über das Thema. Aber: Der Fakt, dass das vermeintlich freudige Ereignis jede fünfte Mutter in eine Krise stürzt, zeigt: Die «Wochenbettdepression» ist keine Randerscheinung.
So funktioniert die App
Zwei Absolventinnen der Hochschule Luzern bringen dieses schambehaftete Thema nun zur Sprache. Sie haben eine App entwickelt, die Betroffenen helfen soll. An der Werkschau Design Film Kunst präsentieren sie ihre App und die Abschlussarbeit des Bachelor-Studiengangs «Digital Ideation» in der Viscosistadt 745 in Emmenbrücke.
Hilfesuchende begegnen in der App Menschen, die früher unter der Krankheit litten und nun genesen sind. In Videos und Tonaufnahmen erzählen sie von ihren Erlebnissen und dem persönlichen Weg aus der Depression. Die Genesenen treten mit ihrem richtigen Namen auf und sollen wie eine Patin oder ein Pate sein. Laut Valerie Bachmann ist es auch hilfreich, einfach einmal über die Krankheit und die eigenen Gefühle nachzudenken.
App kann ein Ansatz sein
Den beiden Absolventinnen ist bewusst, dass es sich nicht um eine medizinische App handelt. Betroffene könnten durch die App aber dazu motiviert werden, früher Hilfe zu holen. Wie in der «Luzerner Zeitung» nachzulesen ist, ist der Verband Postpartale Depression Schweiz daran interessiert, den Prototyp der App weiterzuentwickeln.
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