Sieben Menschen starben wegen Käse: Schwyzer Käser verurteilt
Wie «srf.ch» berichtet, ist der 65-Jährige schlicht seiner Kontrollpflicht nicht ordnungsgemäss nachgekommen. Deswegen wurde er vom Bezirksgericht Schwyz zu einer Freiheitsstrafe von 24 Monaten und einer Geldstrafe von 80 Tagessätzen zu jeweils 120 Franken verurteilt. Die Strafe ist auf Bewährung mit einer Probezeit von zwei Jahren. Das Urteil ist rechtskräftig.
Grosskunden finden Listerien
Verschiedene Grosskunden des Käsers hatten den Mann auf die Kontamination seiner Produkte aufmerksam gemacht. Daraufhin liess er diese durch das Laboratorium der Urkantone testen, das die Einwände der Grosskunden des Käsers schliesslich bestätigen konnte.
Das sagte der Kantonschemiker 2020 zum Fall:
Quelle: PilatusToday
Im Mai 2020 folgte daraufhin eine öffentliche Warnung für 26 Produkte der Käserei. Damals waren jedoch bereits mehrere Personen an den Folgen der Listerien-Infektion ums Leben gekommen. Im Juli 2020 reichte der Kantonschemiker eine Strafanzeige gegen den Käser ein. Seither ist seine Käserei geschlossen.
In der Anklageschrift hiess es schliesslich, dass der Mann seinen Betrieb und seine Produkte zu selten auf Listerien untersuchen liess. Eigentlich müsse man dies alle drei Monate tun.
Verfahren wird zum Präzedenzfall
Der Fall hatte Präzedenzwirkung. Seitens des Käserei-Branchenverbands «Fromarte» versicherte man gegenüber dem «SRF», dass man seitdem die Leitlinien für die Kontrolle verschärft hätte. «Es gibt mehr Kontrollen», sagt Stefan Truttmann, Verantwortlicher Qualitätsmanagement bei «Fromarte». «Die Betriebe müssen geputzt und desinfiziert werden. Der Käser wäscht regelmässig die Hände und zieht frische Kleider an», heisst es weiter. Eine hundertprozentige Sicherheit könne jedoch niemand gewährleisten.
Woher kommen eigentlich Listerien?
Quelle: Tele 1
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