Luzernerin triumphiert an Schatzsuche in Saudi-Arabien
Quelle: PilatusToday / Anita von Rotz / Riyadh Season
PilatusToday: Stephanie van de Wiel, herzliche Gratulation zum Gewinn bei der «Riyadh Season Treasure Hunt». Wie ist es überhaupt dazugekommen, dort mitzumachen?
Stephanie van de Wiel: Vielen lieben Dank, ich bin auf ein TikTok-Video gestossen und bin so darauf aufmerksam geworden. Dort habe ich gesehen, dass man pro Runde 10'000 Dollar gewinnen kann und mir gedacht, probiere es einfach mal.
PilatusToday: Warst du nie skeptisch, dass dies ein Fake sein könnte?
Stephanie van de Wiel: Klar war ich zu Beginn skeptisch. Doch ich habe alles geprüft und festgestellt, dass es wirklich echt ist. Auch als ich zum Finale nach Riad eingeladen wurde und im Voraus eine Passkopie für mein Visum zustellen musste, war ich skeptisch. Man hört ja immer wieder von Datenmissbrauch und so weiter, aber ich bin dann einfach ins kalte Wasser gesprungen – zum Glück (lacht).
PilatusToday: Was war der ausschlaggebende Punkt, dass du dich für eine Teilnahme am Finale in Riad entschieden hast?
Stephanie van de Wiel: Ich konnte es zu Beginn gar nicht fassen, dass sie mich fürs Finale ausgewählt haben. Ich sass zu Hause mit meinem Bruder und wir sind einfach ausgerastet, als wir davon erfuhren. Wir wussten: Sobald man ausgewählt wird, steht die Chance Zehn zu Eins. Einer der zehn Finalisten wird Millionär.
PilatusToday: Schauen wir ein bisschen zurück. Die Challenge dauerte vier Monate. Was hast du da alles gemacht, wie ist es abgelaufen?
Stephanie van de Wiel: Am 4. November 2023 wurde eine App aufgeschaltet. Jede Woche wurde eine neue Runde eröffnet, wo man Aufgaben erledigen musste. Ich hab allerdings erst in der zweitletzten Runde davon gehört und musste deshalb alle Aufgaben auf einmal lösen. Schlussendlich zählte nur die Zeit, die man für das Lösen der Aufgabe benötigte – somit war es kein Problem, dass ich später damit gestartet habe.
PilatusToday: Was musstest du da für Aufgaben lösen und wie schwer waren diese?
Stephanie van de Wiel: Es waren verschiedene Dinge. Bilderrätsel, Wörterrätsel, Formen zusammenfügen und vieles mehr. Man hatte nie wirklich einen Kontext und musste selber herausfinden, was denn die eigentliche Aufgabe war. Das ist schlussendlich auch die grösste Herausforderung gewesen.
PilatusToday: Das heisst, die Aufgaben an sich waren einfach?
Stephanie van de Wiel: Sobald ich wusste, wie die Aufgaben funktionieren, ging es relativ schnell. Für die letzte Runde benötigte ich beispielsweise nur sechs Minuten.
PilatusToday: Was musstest du dann im Finale in Riad machen, gab es dort ähnliche Challenges?
Stephanie van de Wiel: Wir waren zehn Finalisten. Für die drei Haupt-Challenges – es gab jeweils noch kleinere Aufgaben dazwischen – mussten wir in zweier Teams verschiedene Sachen erledigen. Ich war mit Corey aus Amerika zusammen. Wir hatten schon im Voraus miteinander Kontakt, als wir beide von der Finalteilnahme erfuhren. Im Finale gab es ebenfalls Challenges und Rätsel auf der App, die wir zu zweit aneinandergekettet absolvieren mussten. Durch das Lösen dieser Aufgaben wussten wir anschliessend, wo hin wir mussten und wie es jeweils weiter geht.
PilatusToday: Also frech gesagt, bist du durch Partyspiele zu einer Million gekommen...
Stephanie van de Wiel: (lacht) Ja, genau das kann man so sagen. Den Veranstaltern war am wichtigsten, dass wir dabei Spass haben und uns wohlfühlen.
PilatusToday: Und als du realisiert hast, das Finale tatsächlich für dich zu entscheiden, wie hast du reagiert?
Stephanie van de Wiel: Im Finale ist zu erst alles falsch gelaufen, wo falsch laufen kann. Ich hatte jeweils die Schlüssel für die Schatztruhen vergessen, musste nochmals umkehren und war einfach im puren Stress. Wegen des ganzen Adrenalins hatte ich voll den Tunnelblick und wusste gar nicht genau, was passiert und dachte mir nur noch: los, los, los. Als ich dann als Siegerin feststand, war ich todmüde, komplett überfordert und einfach überwältigt.
PilatusToday: Realisierst du es inzwischen oder schwebst du immer noch auf Wolke sieben?
Stephanie van de Wiel: Ja, beides. Es ist immer noch wie im Traum, aber ich muss mich nun um viele Sachen kümmern und mich noch mit einem Finanzberater treffen. Umso mehr ich darüber rede, desto mehr wird es mir bewusst. Aber es ist immer noch surreal.
PilatusToday: Weisst du schon, was du mit dem Gewinn von rund CHF 875'000.- machen wirst?
Stephanie van de Wiel: Obwohl ich nie damit rechnete, habe ich mir im Voraus trotzdem ein paar Gedanken gemacht. Ich werde mir mit einem Bruchteil davon ein paar Sachen gönnen. Da ich Fotografin bin, möchte ich mein Fotoequipment auffrischen, einen neuen Laptop kaufen und noch ein paar Schulden abbezahlen. Ebenfalls will ich unbedingt Reisen gehen und die anderen Finalisten irgendwo auf der Welt treffen. Der Rest wird investiert, gespart und ein in ein paar stabile Passiveinkommen miteinbezogen.
PilatusToday: Stephanie, erzähl uns zum Schluss bitte noch, was für ein Erlebnis es für dich war?
Stephanie van de Wiel: Die Leute, die mich kennen, wissen, das ich nicht immer die einfachste Zeit hatte. Doch nun kann ich sagen: Es hat sich gelohnt durchzuhalten und ich habe gemerkt, wie mich das auf dieses Abenteuer vorbereitet hat. Alles kann in jedem Moment passieren – man weiss nie, was als nächstes kommt. Und immer mal wieder einen Blick in den Spamordner werfen, lohnt sich durchaus (lacht).
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