Schweiz-Chef eines albanischen Kokainhandels in Luzern vor Gericht
Die Staatsanwaltschaft beschuldigt den 37-jährigen Albaner des gewerbs- und bandenmässigen Drogenhandels, der Geldwäscherei und des unerlaubten Aufenthalts in der Schweiz. Sie beantragt eine Freiheitsstrafe von zehn Jahren und eine Landesverweisung von 15 Jahren.
Gemäss der Anklageschrift reiste der Beschuldigte im September 2020 in die Schweiz ein, um Spielschulden, die er beim albanischen Drogenboss hatte, abzuarbeiten. Im März 2021 wurde er an seinem Wohnort in Reiden verhaftet. Dort befand sich auch der Dreh- und Angelpunkt des Drogenhandels für die Schweiz.
61 Kilogramm reines Kokain
In den sechs Monaten veräusserte der Beschuldigte nach Angaben der Staatsanwaltschaft 82 Kilogramm Kokaingemisch, das etwa 61 Kilogramm reines Kokain enthielt. Er machte damit einen Umsatz von rund 3,5 Millionen Franken.
Der Beschuldigte war in der Schweiz auf der höchsten Hierarchiestufe tätig, hatte aber keine Entscheidungsbefugnisse. «Alles wurde aus Albanien gesteuert», heisst es dazu in der Anklageschrift. So kündigte der Drogenboss dem Beschuldigten telefonisch die Lieferungen an. Er ordnete an, wer wann welche Menge zu welchem Preis geliefert erhielt. Der Beschuldigte versteckte das Kokain in seiner Wohnung und in Fahrzeugen, portionierte die Drogen und verpackte sie, etwa in Socken. Das eingenommene Geld übergab er Kurieren oder lieferte es in Zürich und Luzern in Reisebüros ab.
3000 Franken Lohn
Der Lohn, den der Beschuldigte von seinem Boss erhielt, belief sich auf monatlich 3000 Franken. Die Polizei stellte in seiner Wohnung und den Fahrzeugen Bargeld in der Höhe von über 100'000 Franken und über zwei Kilogramm Kokaingemisch sicher. Wie die Staatsanwaltschaft schreibt, gesteht der Beschuldigte den Drogenhandel ein. Er befindet sich im vorzeitigen Strafvollzug.
(ben.)