Zentralschweiz

Schwyzer Sondereinheit musste Alice Weidel von AfD in Einsiedeln in Sicherheit bringen

Anschlag geplant?

Schwyzer Sondereinheit musste Alice Weidel von AfD in Einsiedeln in Sicherheit bringen

4. Oktober 2023, 21:48 Uhr

Quelle: Tele 1

Am Wohnort der AfD-Politikerin Alice Weidel in Einsiedeln hat es einen Polizeieinsatz gegeben. Hintergrund sei ein «sicherheitsrelevanter Vorfall», wie ein Parteisprecher gegenüber der Nachrichtenagentur dpa erklärte. Die Schwyzer Polizei bestätigte den Einsatz.

AfD-Vorsitzende Alice Weidel war am deutschen Nationalfeiertag, dem «Tag der Deutschen Einheit» eigentlich als Hauptrednerin an einer Veranstaltung im Ort Mödlareuth eingeladen. Doch Weidel tauchte nicht auf, sondern sendete nur eine Videobotschaft. Nun ist auch der Grund dafür bekannt: «Aus Vorsichtsgründen» habe sie am Dienstag auf öffentliche Auftritte verzichtet, sagte der Parteisprecher.

Am Ursprung stand ein Einsatz der Sondereinheit Luchs Kanton Schwyz blieb die Politikerin der Veranstaltung fern. Mehr Informationen wollte die Kantonspolizei Schwyz auf Anfrage jedoch nicht bekannt geben. Der Vorfall ereignete sich am 23. September. Gemäss mehrerer Medienberichten sollen Weidel und ihre Familie von Sicherheitsbehörden aus ihrer privaten Wohnung an einen sicheren Ort gebracht worden sein, da sich Hinweise eines Anschlags auf ihre Familie verdichtet hätten.

Weidel hält sich auf Mallorca auf

Laut ihrem Sprecher hält sich die AfD-Chefin seit Sonntag auf Mallorca auf. Er bestätigte damit am Mittwochabend einen «Spiegel»-Bericht, wonach Weidel am Dienstag, dem Tag der Deutschen Einheit, gemeinsam mit ihrer Lebensgefährtin in einer Ortschaft an der mallorquinischen Ostküste gesehen wurde. Sie sei der Empfehlung gefolgt, einige Zeit ihrer häuslichen Umgebung fernzubleiben, welche ein mutmassliches Anschlagsziel gewesen sei, so der Sprecher.

Zu einer Kundgebung zum Tag der Deutschen Einheit am Dienstag hatten die CDU und CSU geladen. Auch zahlreiche Gegendemonstranten der AfD-Kundgebung waren gekommen, um für Demokratie und Weltoffenheit und gegen Rechtsextremismus aufzutreten. Nach Angaben des Polizeipräsidiums Oberfranken und der Thüringer Polizei verlief bis zum Nachmittag alles ruhig. Insgesamt kamen den Angaben zufolge 5000 bis 6000 Menschen in den Ort.

BKA hat nichts veranlasst

Das für den Personenschutz von Politikern zuständige Bundeskriminalamt (BKA) teilte auf Anfrage der Nachrichtenagentur AFP mit, die Absage von Weidels Teilnahme an der Veranstaltung am Dienstag sei «nicht auf Veranlassung oder Empfehlung des BKA» erfolgt. Darüber hinaus könne die Behörde «zu taktischen Massnahmen oder Gefährdungsmomenten keine Auskunft geben».

Während Weidel in Mödlareuth nicht anwesend war, demonstrierten zeitgleich zu der AfD-Veranstaltung rund 6000 Menschen unter dem Motto «Mödlareuth grenzenlos bunt» für Demokratie und Weltoffenheit sowie gegen Rechtsextremismus.

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(sda/red.)

Quelle: PilatusToday
veröffentlicht: 4. Oktober 2023 19:01
aktualisiert: 4. Oktober 2023 21:48