Zentralschweiz

Wintersportgebiete Zentralschweiz: So viel kostet dich das Skifahren

Übersicht Saison 24/25

So viel kostet dein Ticket in den Zentralschweizer Skigebieten

Janis Schaller, Shana Meister, 16. Oktober 2024, 16:30 Uhr
Mit der Familie auf die Piste? Ein teures Vorhaben. Auch in Zukunft wird diese Tendenz anhalten. (Archivbild)
© ZVG
Die Skisaison kommt mit grossen Schritten näher und die Bergbahnen beginnen mit den Vorbereitungen. Wir haben hier für dich die Preisübersicht der Zentralschweizer Wintersportgebiete und berichten, wie sie auf die zukünftige Preisentwicklung blicken.

Einen schönen Wintertag auf der Piste zu verbringen ist nach wie vor sehr beliebt in der Schweiz. Doch die Preise steigen auch in diesem Jahr wieder. Während Reto Gurtner, Verwaltungsratspräsident der Weisse Arena Gruppe, welcher auch das Skigebiet Flims/Laax angehört, Preise von mehreren hundert Franken pro Tag prophezeit, zeichnet sich in den Zentralschweizer Skigebieten ein weniger düsteres Bild ab.

Einige Skigebiete müssen die Preise nach oben korrigieren

«Aufgrund der Kostensteigerung in allen Bereichen mussten die Ticket- und Abopreise der Bergbahnen Klewenalp-Stockhütte erhöht werden», heisst es auf Anfrage von PilatusToday und Tele 1. Konkret: Die Tagestickets wurden um vier – und die Saisonkarten um 30 bis 50 Franken erhöht.

Auch auf dem Stoos setzt man auf eine Preissteigerung um zwei Franken. Im Hoch-Ybrig setzt man auf eine leichte Anpassung um zwei Franken pro Tag. Der Saisonkartenpreis hingegen bleibt gleich.

Im Skigebiet Sörenberg kehrt man dem «Dynamic Pricing» wieder den Rücken zu

Umfangreiche Änderungen gibt es im Skigebiet Sörenberg. Sie geben das «Dynamic Pricing» auf, hat der Verwaltungsrat entschieden. Theo Schnider, Verwaltungspräsident der Bergbahnen Sörenberg AG, hat in einem Interview mit der «NZZ» den Entscheid so begründet: «Gäste, die bereit sind, dynamische Preise zu bezahlen, wollen eine Schneegarantie. Eine solche können wir nicht bieten.» Familien würden Flexibilität brauchen und nur mit einer transparenten Preispolitik könne man diese bieten, doppelt Schnider nach.

Weiter schreiben die Bergbahnen Sörenberg: «Der sehr warme Winter 23/24, kombiniert mit der tiefen Lage unseres Skigebietes Dorf, machte den Vorverkauf von Tageskarten sehr schwierig. Mit einer attraktiveren Jahreskarte startet die Bergbahnen Sörenberg AG ihre strategische Neuausrichtung.» Eine erwachsene Person bezahlt ab der neuen Saison also 58 Franken für eine Tageskarte. Dabei gibt es aber für Kinder, Jugendliche und Senioren günstigere Angebote.

Im Sörenberg hat die dynamische Preisgestaltung ausgedient. (Archivbild)

© Bergbahnen Sörenberg AG_Skilift

Enormer Preisanstieg wird erwartet: Doch wie wahrscheinlich ist es?

In einem Interview mit dem Romanischen Fernseher (RTR) hat Reto Gurtner über die künftige Preisentwicklung der Skigebiete gesprochen. Konkret sagt er: «In zehn Jahren wird eine Tageskarte in Laax zwischen 200 und 300 Franken kosten.»

Auf der Klewenalp geht man auch davon aus, dass die Preise weiter steigen werden. Da es aber an den Skigebieten liegen würde, sich frühzeitig neu auszurichten, um die Preise nicht in horrende Höhen zu treiben, könne über die zukünftigen Preise nur spekuliert werden.

Auch die Titlisbahnen sind nicht überzeugt von Gurtners Vorhersagen. Gegenüber PilatusToday und Tele 1 sagen sie: «Grundsätzlich ist der Preis für eine Tageskarte im aktuellen Kostenumfeld zu tief und die Preise werden ansteigen müssen. Diese von Herr Gurtner genannten Preisdimensionen widerspiegeln das nordamerikanische Modell, welches 1:1 nicht im Alpenraum funktioniert, weil hier der Markt anders ist.» Denkbar seien aber neue Preismodelle, welche sich in den Bergbahnen durchsetzen könnten.

«Nein, das erachten wir in diesem Ausmass nicht als realistisch», kommt auch aus Andermatt. «Die Schweiz oder der Alpenraum kann aber nicht mit den USA verglichen werden.» Eine Preiserhöhung sei hinsichtlich des Klimawandels und der Angebotsverknappung unabdingbar, jedoch würde am Schluss der Kunde entscheiden, welche Produkte er zu welchem Preis bereit ist zu kaufen.

Wird das Skifahren also künftig nur noch für Reiche möglich sein? Schreib deine Meinung in die Kommentare.

Christian Lässer ist Professor für Betriebswirtschaftslehre mit Schwerpunkt Tourismus an der Universität St. Gallen. Gegenüber dem «SRF» ordnet er ein, dass Spitzenpreise von 200 Franken pro Tag je nach Gebiet nicht undenkbar seien. Doch für 300 Franken in allen Gebieten müsse ein grosser Konzentrationsprozess der Skigebiete stattfinden. Diese Entwicklung sei in der Schweiz nicht vorhanden.

Schneemangel in den Skigebieten aufgrund des Klimawandels. Dieses Bild wird in Zukunft zu einer Verknappung des Angebots und eine damit verbundene Preiserhöhung sorgen. (Archivbild)

© KEYSTONE/CYRIL ZINGARO

Wie sieht es bei den anderen Skigebieten aus

Nicht alle Skigebiete sind auf die kommende Saison mit dem Preis nach oben. In den Skigebieten Marbachegg, Melchsee-Frutt, Mythenregion, Andermatt, Brunni, Mörlialp und Rigi will man mit den bisherigen Preisen weiterfahren.

Die Preise für Tageskarten bleiben im Sattel-Hochstuckli gleich. Nur bei der 3-Stunden-Karte gibt es eine Anpassung von 30 auf 32 Franken.

Bei den Titlis Bergbahnen setzt man weiterhin auf das «Dynamic Pricing»: «Wir haben seit der Wintersaison 21/22 ein dynamisches Preismodell bei den Skitickets, mit dem wir sehr gute Erfahrungen machen.» Die Parameter für die dynamischen Preise, wie auch die Kosten für Saisonkarten wurden aber nicht verändert.

Scan den QR-Code

Du willst keine News mehr verpassen? Hol dir die Today-App.

Quelle: PilatusToday
veröffentlicht: 14. Oktober 2024 11:29
aktualisiert: 16. Oktober 2024 16:30