Zentralschweiz
Luzern

Mario Frick räumt Fehler ein – Aufarbeitung beim FC Luzern

Nach Kritik am Team

«War eine dumme Aussage von mir» – FCL-Frick krebst zurück

Daniel Schmuki, 8. März 2024, 17:29 Uhr
Mario Frick kritisierte sein Team nach der Niederlage gegen Lugano stark. Gewisse Aussagen bereut der FCL-Trainer mittlerweile.
© KEYSTONE/Urs Flueeler
Es war ein Auftritt zum Vergessen. Der FCL hat am vergangenen Wochenende das wichtige Direktduell gegen Lugano 0:1 verloren. Nebst dem Resultat gab vor allem die Leistung – oder wie böse Zungen sagen, die Nicht-Leistung der Luzerner – zu reden.

Mario Frick sparte nach dem Schlusspfiff gegen Lugano nicht mit Kritik. Er sprach von einem «blutleeren und energielosen» Auftritt in der ersten Halbzeit. Zudem kritisierte er die Körpersprache seiner Spieler, die wiederholt die Hände verwarfen. Entsprechend gab es diese Woche Redebedarf in der Kabine.

Quelle: PilatusToday

«Ich habe die Mannschaft in die Pflicht genommen», sagt der FCL-Trainer mit ein paar Tagen Abstand. «Wir hatten einfach keine Energie und keine Ordnung. Die erste Halbzeit war unterirdisch. Wir liefen herum wie tote Fliegen.» Daher wollte das Trainerteam von der Mannschaft wissen, was der Grund dafür war.

Fricks Ärger über Interview nach Schlusspfiff

«Es kamen dann einige Beispiele, was den Auftritt verständlicher macht, aber nicht alles erklärt.» Frick legt jedoch Wert darauf, zu betonen, dass es sich dabei nicht um Ausreden handelte. Womöglich, weil er sich am Sonntag direkt nach Spielschluss in einem Interview zur Aussage hinreissen liess, «mal schauen, was die Mannschaft im ersten Training der Woche für eine Ausrede hat».

Gegenüber PilatusToday und Tele 1 stellt der FCL-Trainer nun klar: «Das war eine dumme Aussage von mir. Gerade nach dem Spiel, wenn du im Stress und enttäuscht bist, gibt es manchmal solche Aussagen. Das war sicher etwas unglücklich.» Entsprechend habe er bei der Nachbesprechung mit dem Team gesagt, dass auch er Fehler gemacht habe.

Erklärung für Nicht-Leistung gegen Lugano gefunden

Doch was ist denn nun der Grund, weshalb die Luzerner gegen Lugano derart schwach auftraten? Eine mögliche Erklärung ist laut dem FCL-Trainer die Spielunterlage. «Damit wir mehr Qualität haben, haben wir die gesamte vergangene Woche auf Kunstrasen trainiert.» Weil die Platzverhältnisse nicht gut gewesen seien, hätten sie kein einziges Mal auf Naturrasen trainiert.

Mit der Leistung von Max Meyer war Mario Frick nicht zufrieden. Deshalb wechselte er den Deutschen bereits in der Pause aus.

© IMAGO/Geisser

Das Super-League-Spiel gegen Lugano fand jedoch in der Swissporarena statt, in der ein Naturrasen verlegt ist. «Diese Umstellung von Kunstrasen auf Naturrasen ist uns einfach nicht gelungen. Das haben wir uns zu Herzen genommen und diese Woche nur noch auf Naturrasen trainiert.»

Mentalitätsproblem in 6-Punkte-Spiel?

Alles auf den Rasen zu schieben wäre jedoch zu einfach. Schliesslich sind die FCL-Spieler Profis, die ihr Geld mit Fussballspielen verdienen. Und da muss man erwarten können, die Umstellung von Kunst- auf Naturrasen hinzukriegen. Erst recht in einem derart wichtigen Spiel gegen einen Direktkonkurrenten im Kampf um einen Platz in den Top 6 der Liga.

Mario Frick stellt jedoch klar, dass der schwache Auftritt nicht eine Frage der Einstellung war. «Das hat nichts mit der Mentalität zu tun. Unsere Mannschaft hat in der Vergangenheit schon genug gezeigt, dass sie Mentalität hat. Und gerade auf schwache Spiele haben wir immer gut reagiert.» Deshalb sei die Hoffnung gross, dass sie nun auch in Lausanne sehr gut reagieren.

Jetzt wartet der Tabellenletzte

Am Sonntag treffen die Luzerner auf der Pontaise auf Stade Lausanne-Ouchy. Die Lausanner sind nicht nur Aufsteiger, sondern auch Tabellen-Schlusslicht. Zudem hat der FCL beide Direktduelle in dieser Saison gewonnen. Sind die Lausanner also der ideale Aufbaugegner, Mario Frick?

Das erste Auswärtsspiel auf der Pontaise Anfang Februar konnte der FCL gleich mit 3:0 gewinnen.

© Keystone

«Wir reisen natürlich lieber nach Lausanne als nach Bern. Aber wenn wir dorthin fahren und sagen, die sind mit Abstand letzter und haben keine Chance gegen uns, dann gibt es ein böses Erwachen. Wir müssen höllisch aufpassen!» Gelingt dies, dürfte Fricks Kritik nach dem Schlusspfiff deutlich milder ausfallen als noch am vergangenen Sonntag.

Scan den QR-Code

Du willst keine News mehr verpassen? Hol dir die Today-App.

Quelle: PilatusToday
veröffentlicht: 8. März 2024 17:29
aktualisiert: 8. März 2024 17:29