Zentralschweiz

80 Jahre «Zugersee-Bomber»: Rückblick auf dramatische Notlandung im Krieg

Vor 80 Jahren

Notlandung auf Zugersee – die Geschichte der verletzten Bombenschützen

Vanessa Zemp, 16. März 2024, 07:19 Uhr
Der «Zugersee-Bomber» musste vor genau 80 Jahren notlanden.
Am 16. März 2024 ist es genau 80 Jahre her, seit ein US-Bomber auf dem Zugersee notlanden musste. PilatusToday wagt eine Zeitreise von der Notlandung über die Bergung bis hin zum bitteren Ende des «Zugersee-Bombers».

Wie alles begann

Der Zweite Weltkrieg befand sich in einer entscheidenden Phase. In der Nacht auf den 16. März 1944 flog ein US-Bomber, eine Boeing B-17G, mit über 800 Bomben an Bord für einen Einsatz in den Raum Stuttgart.

«Fliegende Festung» wurde das Flugzeug genannt, das während dieser Zeit als amerikanische Luftwaffe im Einsatz stand. Eines dieser Flugzeuge wurde im Raum Stuttgart getroffen und die Motoren vielen aus. Der Bomber musste sich zurückziehen und flog mit letzter Kraft in die Schweiz.

Die Notlandung

Über Baar sprangen schliesslich neun Soldaten mit Fallschirmen ab. Zwei der Soldaten wurden verletzt, einer starb. Der Zehnte der Besatzung, der damals 22-jährige Pilot, musste auf dem Zugersee notlanden. Er selbst konnte sich retten, indem er 450 Meter vom Ufer der Stadt Zug entfernt aus dem Co-Piloten-Fenster ins Wasser sprang. Dort wurde der Pilot von einem Ruderboot an Land gebracht. Das Flugzeug sank. Heute kennt man es unter dem Namen «Zugersee-Bomber».

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Die Dokumentation

Insbesondere Oskar Rickenbacher hat dieses dramatische Ereignis dokumentiert. Er ist Zeitzeuge und Hobbyhistoriker. Am Samstag, pünktlich zum 80. Jahrestag dieses Ereignisses, spricht der heute 85-Jährige mit Tele 1 über den Vorfall. Als Fünfjähriger hat er den Bomber dreimal zu Gesicht bekommen. Der Beitrag wird am Samstagabend ab 18 Uhr stündlich in den Nachrichten von Tele 1 zu sehen sein.

Die Bergung

Acht Jahre nach der Notlandung wurde der Bomber von einem gewissen Martin Schaffner aus 45 Meter Tiefe geborgen und an Land gebracht. Zwei Jahre brauchte er für die Vorbereitungen, zwei Monate benötigten er und sein Team für die Hebung aus dem Wasser.

Martin Schaffner und sein Team nach der Bergung des «Zugersee-Bombers».

Danach wurde das Flugzeug in Zug zur Schau gestellt. Bereits am ersten Tag der Ausstellung kamen rund 10'000 Schaulustige. Der Bomber wurde nachfolgend auch in weiteren Kantonen ausgestellt.

Der Bomber mit neuem Anstrich in St. Moritz neben dem Hotel Sonne.

Nach dem Tod von Martin Schaffner wurde das Flugzeug zweimal verkauft. Zuletzt stand es mit neuem Anstrich in St. Moritz neben dem Hotel Sonne. Aufgrund von Reklamationen einiger Nachbarn wurde der «Zugersee-Bomber» vor 50 Jahren schliesslich verschrottet.

Quelle: PilatusToday
veröffentlicht: 16. März 2024 07:01
aktualisiert: 16. März 2024 07:19