Zentralschweiz

«Beizensterben» in der Schweiz: Ist es ein Trend oder lokal begrenztes Phänomen?

«Beizensterben»

Lokales Phänomen oder Trendbewegung im Pilatusland?

Nadine Purtschert, 20. September 2023, 17:38 Uhr
Das «Beizensterben» wird besonders in einwohnerschwachen Gemeinden wahrgenommen.
© getty
Immer wieder müssen Beizen schliessen, zudem verschwinden Traditions-Gasthäuser. Mit dem «Rössli» in Horw wurde erst diese Woche ein weiterer Fall aus der Zentralschweiz bekannt. Gefühlt nimmt das «Beizensterben» immer mehr zu. Was sagt der Branchenverband GastroSuisse dazu?

Das «Rössli» ist das älteste noch existierende Gasthaus in Horw. Nun geht diese Ära zu Ende. Wie diese Woche bekannt wurde, muss das «Rössli» zwei Mehrfamilienhäusern weichen. Das Traditionshaus ist nur eines von vielen Beispielen aus letzter Zeit.

Die Zeit des «Rössli» in Horw läuft bald ab.

© Luzerner Zeitung/Dominik Wunderli

Einwohnerstarke Gemeinden erleben Zuwachs

Im vergangenen Jahr wurden schweizweit erstmals mehr Betriebe geschlossen als eröffnet. Trotzdem müsse man das Phänomen «Beizensterben» differenziert betrachten, sagt Patrik Hasler-Olbrych, Leiter Kommunikation bei GastroSuisse, gegenüber PilatusToday und Tele 1.

Die Anzahl Gastbetriebe in der Schweiz nehme in ländlichen Gebieten ab, in städtischen aber eher zu, berichtet Hasler. «Das beobachten wir auch in der Region Zentralschweiz. Dort, wo die Gemeinden wachsen, ist auch die Nachfrage nach Gastrobetrieben grösser, wohingegen in einwohnerschwachen Gemeinden Restaurants eher verschwinden.»

«Beizensterben» ist ein lokales Phänomen

Doch wieso sprechen alle vom «Beizensterben»? Patrik Hasler-Olbrych sagt dazu: «Schliessungen in ländlichen und kleineren Gegenden werden von den Leuten meist stärker wahrgenommen.» Dies, weil Restaurants dort wahrscheinlich stärker zum Dorfleben gehören und auch vom lokalen Gewerbe geschätzt würden.

Das Wachstum oder der Rückgang der Gastronomie ist gemeindenabhängig.

© KEYSTONE/ALEXANDRA WEY

Betrachtet man die vergangenen zehn Jahre, sei die Entwicklung schweizweit aber positiv, betont GastroSuisse. Auch wenn die Corona-Pandemie den Aufschwung gebremst habe. Das Interesse und auch die Zahl an Neugründungen stimmen den Verband zuversichtlich. Entsprechend bekräftigt Hasler-Olbrych: «Das Gastrosterben ist kein flächendeckendes, sondern ein lokal begrenztes Phänomen.»

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Quelle: PilatusToday
veröffentlicht: 20. September 2023 17:38
aktualisiert: 20. September 2023 17:38