Das «Rössli» in Horw soll Mehrfamilienhäusern weichen
Das «Rössli» in Horw hätte wohl einige Geschichten zu erzählen. Seit 488 Jahren besitzt das Stammlokal das Tavernenrecht. Das macht es zum ältesten noch existierenden Gasthaus in Horw. Nun geht diese Ära zu Ende. Das «Rössli» muss weichen, dafür entstehen zwei Mehrfamilienhäuser, wie die «Luzerner Zeitung» schreibt.
Von Studio bis Attika-Wohnung
Geplant sind insgesamt 18 Wohnungen, verteilt auf zwei Häuser. Realisiert wird das Projekt von der privaten Eigentümerschaft des Rösslis. Diese besitzt und betreibt das Gasthaus in dritter Generation. Gegenüber der Zeitung wollte sie sich aber nicht zum Vorhaben äussern.
Die Baupläne kommen wohl für viele Horwerinnen und Horwer nicht überraschend. Denn um das «Rössli» ist es in den vergangenen zwei Jahren ziemlich ruhig geworden. Das Restaurant ist, wenn überhaupt, nur noch am Freitagnachmittag und -abend für Stammgäste geöffnet. Das war früher anders.
Vom Treffpunkt in die Bedeutungslosigkeit
Bis vor wenigen Jahren galt es als Treffpunkt für die Bevölkerung der Gemeinde. Theater wurden aufgeführt und es war das Stammlokal diverser Vereinen wie etwa der Feldschützen oder des Jodlerchors. Auch politisiert wurde im «Rössli». Die heutige Mitte führte praktisch alle Versammlungen im Restaurant durch. Dass das «Rössli» an Bedeutung verloren hat, bedauert besonders die langjährige ehemalige Gastgeberin Lisbeth Voegtli. Gegenüber der «Luzerner Zeitung» sagt sie: «Die Vereine haben eigene Lokale. Veranstaltungen finden heute in der Horwerhalle oder im Pfarreizentrum statt. Darunter leiden die Beizen sehr.»