Das Phänomen der frühlingshaften Zentralschweizer Weihnacht
Über die Weihnachtstage herrscht in der Zentralschweiz frühlingshaft warmes Wetter. «Weisse Weihnachten im Flachland sind schon länger abgesagt, da es in dieser Woche sehr mild wird», schreibt der Wetterdienst MeteoNews auf Twitter. Es ist mit Höchsttemperaturen von 11 Grad zu rechnen.
#Weisse #Weihnachten im Flachland sind schon länger abgesagt, da es in dieser Woche sehr mild wird. Auch der ab Mittwoch zeitweise fallende #Regen setzt dem Schnee zu. Mehr zum Wetter in dieser Woche und über #Weihnachten im heutigen Blog unter https://t.co/Ig115JIVRO (rp) pic.twitter.com/m8EgPmsvWD
— MeteoNews Schweiz (@MeteoNewsAG) December 19, 2022
Tauwetter ist kein Zufall
Das jährlich wiederkehrende Weihnachtstauwetter lässt sich folgendermassen erklären: Um die Weihnachtszeit strömt milde atlantische Luft von Westen oder Südwesten heran. Durch die Warmluftzufuhr überschreitet die bodennahe Lufttemperatur den Gefrierpunkt und schmilzt die gegebenenfalls vorhandene Schneedecke.
Laut MeteoNews liege die Wahrscheinlichkeit des Eintreffens des Weihnachtstauwetters in Mitteleuropa und damit auch in der Schweiz bei rund 60 bis 70 Prozent. Aufgrund des Tauwetters traten seit 2011 nur noch sporadisch weisse Weihnachten in der Zentralschweiz auf.
Welche Rolle spielt der Klimawandel?
In den letzten Jahren wurden während des ganzen Dezembers durchgehend positive Temperaturen verzeichnet. Das sei jedoch kein Zufall, meint MeteoNews: «Durch Studien ist nachgewiesen worden, dass vor allem seit den 2000er-Jahren durch die Klimaerwärmung und die damit durchschnittlich höheren Temperaturen und höhere Schneefallgrenze Schnee im Flachland vor und zu Weihnachten deutlich weniger häufig geworden ist.»
Von weissen Weihnachten kann man jedoch immer noch träumen. Das sehr variable Wetter hält sich nämlich nicht immer an statistisch ermittelte Durchschnittstemperaturen und Klimatrends. So besteht immer noch die Möglichkeit, dass es zur Weihnachtszeit auch mal im Flachland schneit.