Pferdebesitzer erheben krasse Vorwürfe gegen Kloster Einsiedeln
Wie der «Sonntagsblick» berichtet, soll es seit einem Führungswechsel vor rund eineinhalb Jahren Probleme mit der Tierhaltung geben.
Stute und Fohlen eingeschläfert
Eine Pferdebesitzerin erzählt gegenüber der Zeitung, dass ihr Pferd keine Medikamente erhalten habe, obwohl es krank gewesen sei, eine andere, dass vergessen wurde, die Pferde im Marstall zu füttern und zu misten. Auch ein Stallhelfer, der jahrelang im Marstall Einsiedeln tätig war, bestätigt die prekären Verhältnisse. Die Tiere seien in ihrem eigenen Mist gestanden. Laut dem Stallhelfer fehle der neuen Stallführung die nötige Fachkompetenz. Eine Stute sowie ihr Fohlen hätten gar eingeschläfert werden müssen.
Mehrere Kontrollen
Bei einer Kontrolle des Betriebs im April 2023 wurden laut dem «SonntagsBlick» Platzmängel festgestellt. Das Kloster wurde daraufhin aufgefordert, die Auslaufflächen zu vergrössern.
Die Behörden führten Anfang 2024 eine angemeldete Kontrolle beim Betrieb durch. Diese Kontrolle führte zu mehreren Beanstandungen, unter anderem, weil Medikamente abgelaufen oder nicht korrekt beschriftet waren. Keine Beanstandungen gab es hingegen wegen der Tierhaltung.
Kloster wehrt sich gegen Vorwürfe
Das Kloster Einsiedeln selbst streitet sämtliche Vorwürfe ab. Gegenüber der Zeitung macht Marc Dosch, Verwaltungsleiter des Klosters Einsiedeln klar, dass die Anschuldigungen betreffend Tierwohl haltlos seien. Am Montag weist das Kloster Einsiedeln die Vorwürfe schliesslich in einer Stellungnahme zurück.: «Die Anschuldigungen, die dem ‹Sonntagsblick› gegenüber geäussert wurden, betreffen Fälle aus Vorjahren.» Die Anschuldigungen seien damals mit Tierarzt, Tierspital und Fachleuten geklärt worden.
«Beim Tierwohl gibt es nichts zu relativieren», heisst es in der Stellungnahme weiter: «Wir haben in den letzten Jahren allerdings festgestellt, dass es sehr unterschiedliche Standards gibt, gerade in der Pferdehaltung.» Was für die einen Pferdehalter üblich sei, werde von anderen bemängelt. Dazu kämen Beobachtungen von Laien. Und so komme es rasch zu Vorwürfen, und daraus entstehe ein Skandal. Das sei im Fall des Marstalls unzulässig.
Dem Kloster Einsiedeln gehören das Gebäude des Gestüts und die landwirtschaftlichen Flächen, welche der Marstall bewirtschaftet. Das Kloster hält zudem eine Minderheitsbeteiligung an der Gesellschaft, welche den Betrieb führt.
(oeb)
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