Knallkörper und Militärpiloten im Luzerner Hinterland
Wer in dieser Woche nördlich von Buttisholz unterwegs war, der oder die ist vielleicht etwas erschrocken. Die Chance bestand nämlich, dass man statt einem Reh bewaffneten Truppen über den Weg lief. Oder dass statt Vogelgezwitscher Knallkörper und Platzpatronen zu hören waren. Der Grund: Die Schweizer Luftwaffe führte eine Übung für angehende Militärpiloten durch.
Das Szenario: Ein Flugzeug-Absturz, bei welchem sich die Piloten per Schleudersitz retten konnten. In der Folge geht es darum, unbeschadet zu den eigenen Reihen zurückzukommen. Dafür müssen sich die Teilnehmer bemerkbar machen, um vom Rettungshelikopter gefunden zu werden.
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Übungsleiter Tobias Müller war einst in der selben Situation, musste die gleiche Übung absolvieren. Er erzählt im Video auf was es ankommt. «Jene Leute, die sich psychisch gut vorbereiten, haben viel weniger Probleme», so Müller. Denn der Körper sei zu viel mehr fähig als der Kopf zulasse.
Feindlicher Beschuss
Erschwert wird das Szenario aber dadurch, dass sich im Gebiet auch feindliche Truppen aufhalten. Diese nehmen die Piloten unter Beschuss. Die Teilnehmer müssen sich also den eigenen Truppen gegenüber bemerkbar machen, ohne dabei dem Feind aufzufallen. Erschwert wird die Überlebenswoche durch den Umstand, dass die angehenden Militärpiloten nur eine begrenzte Lebensmittelration dabei haben.
Trainings zu Land, in den Bergen und auf dem Wasser
Im Rahmen des sogenannten SERE-Trainings - Survival, Evasion, Resistance and Escape - werden die Luftfahrzeugbesatzungen darauf trainiert, in Extremsituationen über längere Zeit im Gelände, im Wasser oder in den Bergen zu überleben, heisst es in einer Mitteilung. Die Piloten üben Widerstand zu leisten und zu flüchten, bis sie gerettet werden. Die Trainings finden über das ganze Jahr hinweg in der Schweiz und im Ausland statt.
(lma)