«Bei zu viel Lärm können wir den Versuch jederzeit beenden»
Wenn an einem lauschigen, gemütlichen Sommerabend der Kellner die letzte Runde in der Gartenbeiz ausruft, freut dies die Gäste weniger. Die Anwohnerinnen und Anwohner dagegen dürften froh sein, wenn der Lärm draussen aufhört. Genau deshalb fordere man auch explizit nur einen Pilotversuch mit den sogenannten «mediterranen Nächten», sagte Fabian Reinhard, Stadtparlamentarier der FDP: «Wenn man dann merkt, dass es wegen des Lärms nicht funktioniert, dann kann man den Versuch sehr schnell wieder beenden.»
Die «bünzlige» Stadtregierung
Die Stadtregierung hatte den Vorstoss abgelehnt, weil die Gartenbeizen sowieso nur maximal eine halbe Stunde länger offen wären. Die Stadt darf in eigener Kompetenz längere Öffnungszeiten als bis um 00.30 Uhr gar nicht bewilligen, weil dies kantonal im Gesetz geregelt ist. Umweltdirektor Adrian Borgula sagt dazu: «Wir sind bünzlig zum Schluss gekommen, dass sich diese halbe Stunde nicht lohnt.»
Die Begeisterung hielt sich auch beim Parlament in Grenzen, weil es aber ein Pilotversuch ist, konnte auch die SP zustimmen. Regula Müller von der SP erklärte jedoch: «Wir dürfen nicht vergessen, dass hinter längeren Öffnungszeiten auch Personal steht, dass dann länger arbeiten muss.»
Schlussendlich geht es um eine halbe Stunde
Am Schluss sagte die Parlamentsmehrheit Ja zum Vorstoss der FDP. Jetzt muss sich die Stadt überlegen, wie die «mediterranen Nächte» umgesetzt werden. Eventuell wird das im kommenden Sommer der Fall sein. Viel Spielraum bleibt aber wie erwähnt aufgrund des kantonalen Gesetzes nicht. Es geht genau um eine halbe Stunde mehr, welche die Stadt in eigener Kompetenz bewilligen kann.