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Fahrverbot in Menznau: Autohändler kauft Lärm-Ausrede nicht ab

Knatsch um Fahrverbot

«Wollen uns rausekeln»: Menznauer Autohändler kauft Lärm-Ausrede nicht ab

3. Oktober 2024, 17:26 Uhr
Eine Quartierstrasse in Menznau sorgt aktuell für Diskussionen und vor allem für illegale Durchfahrten. Ein Fahrverbot blockiert dem Autohändler Ferdi Gusani und seinen Kunden den Zugang zu seinem Geschäft. Die beiden Parteien schildern im Video ihre Sicht der Dinge.

Das Problem besteht schon länger, publik geworden ist die Geschichte aber erst vor Kurzem. Ein Durchfahrtsverbot in Menznau macht es einem Autohändler unmöglich, die Strasse zu seinem Geschäft zu befahren, berichtete «Blick». Naja, möglich ist es – dafür aber illegal. So erhält Ferdi Gusani, Geschäftsführer des FS Car-Points, öfters Bussen, weil er das Durchfahrtsverbot missachtet. Nun erzählen Gusani und seine Nachbarn gegenüber PilatusToday und Tele 1, wie es überhaupt zum Verbot kam.

Nachbar hat sich nicht mehr wohl gefühlt

«FS Car-Point hat sehr viel Kundenverkehr angezogen», erklärt Manuel Bürki, Grundstückeigentümer an der Lihrenmoos-Strasse. «Diese haben sich teilweise sehr respektlos aufgeführt. Sie sind sehr schnell um die Ecken gefahren, so dass ich mich nicht mehr wohl gefühlt habe.» Deshalb habe sich Bürki zum Handeln gezwungen gefühlt.

Dienstbarkeitsvertrag angeboten, dann Fahrverbot aufgestellt

Unterstützung erhielt er dabei in der Nachbarschaft, wie etwa von Erna Bächtold und ihrem Mann, die ebenfalls Grundstückeigentümer sind. Sie hatten die Idee mit dem Durchfahrtsverbot. «Wir haben ihm zuerst einen Dienstbarkeitsvertrag angeboten, so dass FS Car-Point uns etwas an den Unterhalt gezahlt hätte. Mit diesem war FS Car-Point nicht einverstanden.» Danach kam die Idee des Fahrverbots. Da Gusani kein Wegrecht auf der Lihrenmoos-Strasse hat, ist für ihn die Nutzung des etwa 10 Meter langen Abschnitts seither illegal.

«Das ist für mich nicht glaubwürdig», ärgert sich Gusani über das Handeln seiner Nachbarn. «Auch Lieferanten und Kunden müssen diese Strecke fahren und erhalten deshalb immer wieder Bussen. Das alles kostet Zeit und Geld, ich finde das unnötig.»

Rechtlich sei die Ausschliessung von einem Durchfahrtsrecht erlaubt. Dennoch geht Gusani gegen das Durchfahrtsverbot vor. Für ihn sind die Beweggründe der Nachbarn klar: «Sie wollen uns rausekeln, seit wir das Grundstück gekauft haben. Ich weiss nicht, ob meine Herkunft einen Ursprung darstellt.»

Beide Parteien wünschen sich ein offenes Gespräch

Obwohl die Parteien sich über die Nutzung der Strasse nicht einig sind, scheint es doch, als würden sich alle ein klärendes Gespräch wünschen. «Einfach mal reden», erhofft sich Erna Bächtold. Ihrer Meinung nach handelte Gusani unfair, da Gusani «die Medien holte, bevor man zusammen an einem Tisch sass».

«Wir wären am liebsten mit ihnen zusammengesessen und hätten nach Lösungen gesucht, aber meiner Meinung nach wollen sie das nicht. Man sieht nicht ein, dass ich eine Lösung möchte», so Gusani. Wie es mit dem Durchfahrtsverbot beziehungsweise dem Durchfahrtsrecht weitergeht, ist also noch nicht definitiv in den Stein gemeisselt.

(red.)

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Quelle: PilatusToday
veröffentlicht: 3. Oktober 2024 17:23
aktualisiert: 3. Oktober 2024 17:26