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Biber in der Reuss in Luzern: Bald auch im Vierwaldstättersee?

Comeback

In Stadt Luzern gesichtet: Biber bald im Vierwaldstättersee?

Marcel Jambé, 26. August 2024, 17:20 Uhr

Quelle: CH Media Video Unit / Kristina Andrianova

Ein Leserreporter staunte nicht schlecht, als er vergangene Woche am Reussufer in Luzern einen Biber entdeckte. Gemäss Pro Natura würden immer mehr Biber den Weg in die Stadt Luzern zurückfinden und sich dort einquartieren.

Gemäss dem Leserreporter hätten mehrere Leute den Biber bei seiner Arbeit beim Xylophonweg beobachtet. «Man hat auch mehrere angenagte Baumstämme gesehen», so der Leserreporter. Der Biber hat sich bei seiner Arbeit allerdings keinesfalls durch die Zuschauer stören lassen.

Beim betroffenen Abschnitt des Xylophonwegs seien seit 2018 immer wieder Biber beobachtet worden, sagt Miriam Peretti, zuständige Projektleiterin bei Pro Natura. «Seit diesem Jahr haben sich mehrere Biber dort niedergelassen und ein eigenes Revier gegründet.»

Nächstes Jahr bereits im Vierwaldstättersee?

Die Reuss sei das am längsten vom Biber besiedelte Fliessgewässer im Kanton Luzern. Der Biber sei vom Aargau und aus Zug selbstständig flussaufwärts nach Luzern eingewandert. Neben der Reuss gäbe es auch am Rotsee und beim Oberwasserkanal der kleinen Emme ein Biberrevier.

«An der Reuss nimmt der Besiedlungsdruck immer mehr zu. Deswegen ist es auch möglich, dass vielleicht bereits im nächsten Jahr die Biber den Weg zum Vierwaldstättersee finden werden», meint Peretti. Für die Natur und Gewässer sei der Biber eine Bereicherung. «Für die Natur ist dies ein grosser Mehrwert, da viele Tiere von der Lebensweise des Bibers profitieren können.»

Nicht streicheln oder füttern

Das Revier am Flussufer beim Xylophonweg befindet sich an einer ziemlich exponierten Stelle, wo auch Flussschwimmer anzutreffen sind. Ausserdem befindet sich auf der Landseite ein Veloweg. Miriam Peretti von Pro Natura weist darauf hin, dass der Biber eine geschützte Tierart ist.

«Man sollte die Tiere aus der Entfernung beobachten und keinesfalls versuchen, die Biber zu füttern oder gar zu streicheln.» Auch für Schwimmende gilt, Abstand zu halten. Ausserdem sollten bei diesem Abschnitt keine Hunde ins Wasser gelassen werden. «Diese könnten für Biber als Bedrohung empfunden werden», sagt Peretti.

Falls der Biber nächstes Jahr wieder am selben Abschnitt aktiv sein würde, wäre es aus Sicht von Pro Natura sinnvoll, mit einer Infotafel vor Ort auf die Anwesenheit des Bibers und dessen Lebensweise aufmerksam zu machen. «Wir überlegen uns zudem, eine öffentliche Exkursion anzubieten, bei der sich Interessierte anschliessen können.»

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Quelle: PilatusToday
veröffentlicht: 26. August 2024 17:20
aktualisiert: 26. August 2024 17:20