CEO Roger Bühler über die Rückkehr von Franz Carl Weber nach Luzern
Wer dieser Tage die Weggisgasse vom Falkenplatz her betritt, wird wohl nach wenigen Metern innehalten und den Blick etwas ungläubig auf ein Plakat im Schaufenster der Weggisgasse 10 richten. «Hier entsteht eine neue Welt der Spiele», wird da weiss auf rot verkündet. Darüber prangt das Logo einer Marke, die in der Schweiz Generation um Generation durch ihre Kindheit begleitet hat: Franz Carl Weber.
Bereits 1881 war die erste Filiale des Unternehmens an der Zürcher Bahnhofstrasse eröffnet worden, viele weitere folgten. Zu seiner Blütezeit betrieb der Spielzeughändler schweizweit mehrere Dutzend Filialen – unter anderem ab 1956 auch eine am Falkenplatz in der Stadt Luzern. Als diese nach 47 Jahren ihre Türen für immer schloss, brach wohl so manches Kinderherz. Über die Gründe für die Schliessung gibt Bühler der «Luzerner Zeitung» Auskunft:
Auch deshalb sei das Unternehmen 2006 an den französischen Konzern Ludendo verkauft worden.
Der CEO ist von der Rückkehr von Franz Carl Weber in die Luzerner Altstadt überzeugt: «Luzern als Wunschstandort hat für uns oberste Priorität – gefolgt von St.Gallen. Aus der Region Luzern erhielten und erhalten wir die meisten Kundenreaktionen, dass man uns vermisst.» Zu Zeiten von Lädelisterben und Onlinehandel eine neue Filiale eröffnen? Bühler gibt sich unbesorgt: «Es gibt aktuell Wechsel, was nach den zwei harten Coronajahren kein Wunder ist. Die freien Flächen werden aber ziemlich schnell wieder vermietet – zumindest diejenigen, die zu einem ‹vernünftigen› Mietzins angeboten werden.»
Der Fachkräftemangel macht dem Unternehmen etwas mehr zu schaffen. «Es ist definitiv schwieriger als auch schon, Personal zu finden», gibt CEO Bühler zu. Die Stammcrew sei aber bereits seit Ende Juli unter Vertrag.
Umsatz gegenüber 2019 um das Zehnfache gesteigert
Bühler zeigt sich überzeugt davon, dass Franz Carl Weber als Spielwarenfachgeschäft die Laden-Vielfalt in der Altstadt von Luzern noch steigern werde. An einem Standort, der nur wenige Meter von der Filiale entfernt liegt, die vor fast 50 Jahren geschlossen werden musste. «Die Nähe zum Falkenplatz ist ein schöner Zufall – aber definitiv Zufall», sagt er. Man habe primär nach einem Ladengeschäft an hochfrequentierter Lage im Herzen von Luzern gesucht.
Das neue Geschäft wird auf einer Fläche von 240 Quadratmetern und auf drei Etagen von Puzzles über Plüschbären bis zu Puppenwagen ein breites Sortiment anbieten – die «Top-5000-Spielwaren» von Franz Carl Weber sollen gemäss Bühler zukünftig an der Weggisgasse ausgestellt werden.
Ein noch breiteres Sortiment bietet Franz Carl Weber weiterhin online an. Diese Dualität hat System. «Unsere Kunden in den Verkaufsläden schätzen das Rundumpaket: Beratung, Demonstration, Vergleiche auf Platz, Haptik, Geschenkverpackung und natürlich auch die Umtauschmöglichkeit», erklärt der CEO. Gleichzeitig habe man im Onlinebereich mit dem Onlineshop den Umsatz gegenüber 2019 um das Zehnfache gesteigert. Und trotzdem: «Shoppen in stationären Läden gehört zu unserer DNA: gestern, heute und morgen.»