Zentralschweiz
Luzern

FCL-Verteidiger Luca Jaquez über seinen Aufstieg und seine Träume

FCL-Eigengewächs

Jaquez wird zum Goalgetter – und träumt von der Champions League

Daniel Schmuki, 9. November 2024, 10:08 Uhr
Luca Jaquez hat sich beim FCL nicht nur zum Leader gemausert, sondern auch zum Goalgetter.
© KEYSTONE/Philipp Schmidli
Er ist der «Mann der Stunde» beim FC Luzern: Luca Jaquez. Das 21-jährige Eigengewächs hat in der laufenden Saison bereits drei Tore erzielt. Erfolgreicher als der Innenverteidiger waren einzig zwei Stürmer.

«Ich habe das Toreschiessen extrem vermisst. Es ist immer noch ein sehr schönes Gefühl», sagt Luca Jaquez. Er muss es wissen, stand er doch in der Jugend als Stürmer auf dem Platz. Zum Verteidiger umfunktioniert wurde er erst in der U18 des FC Luzern unter Michel Renggli.

Luca Jaquez war in dieser Saison bereits drei Mal erfolgreich – immer mit dem Kopf.

© KEYSTONE/Philipp Schmidli

Premieren-Tor vor heimischem Publikum

Im Meisterschaftsspiel gegen Basel Ende September konnte Jaquez das Gefühl vom Toreschiessen erstmals bei den Profis erleben. Er köpfelte den FCL zum 1:0-Heimsieg. Zwei Spiele später gegen Meister YB doppelte der junge Verteidiger nach – er traf wiederum per Kopf. Den bislang letzten Treffer in dieser Saison erzielte Jaquez an Halloween gegen Servette. Auch da war er mit dem Kopf erfolgreich.

«Die Chancen, ein Tor zu erzielen, sind definitiv grösser mit dem Kopf.» Denn der Verteidiger ist hauptsächlich bei Freistössen und Eckbällen im gegnerischen Strafraum anzutreffen. «Das Ziel wäre aber schon, auch mal mit dem Fuss zu treffen, zum Beispiel mit einem Weitschuss. Das dürfte aber noch ein Weilchen dauern», meint der 21-Jährige und lacht.

Steiniger Weg zum Stammspieler

Anfang 2022 unterschrieb Luca Jaquez seinen ersten Profivertrag beim FCL. So richtig durchsetzen konnte er sich aber erst jetzt – seit dieser Saison ist der Innenverteidiger unumstrittener Stammspieler und stand in jedem Meisterschaftsspiel in der Startelf. Einen schnelleren Aufstieg verhinderten zum einen Verletzungen, zum anderen andere Spieler, die ihm vor der Sonne standen.

«Es war sicher nicht einfach», sagt Jaquez über seine Anfänge bei den FCL-Profis. «Ich musste mich zuerst ins Team kämpfen, was langfristig gesehen gut war. Es ist besser, wenn man nicht alles geschenkt bekommt. So weiss man, wie es ist, wenn man mal untendurch muss.» Wenn es dann läuft, sei das Gefühl dafür umso schöner.

Traum von der A-Nati

Aufgrund seiner starken Auftritte im FCL-Dress ist Luca Jaquez seit Längerem Teil der U21-Nationalmannschaft. Aufgrund seines Alters ist er künftig jedoch nicht mehr spielberechtigt für die Nachwuchsauswahl der Schweiz. Entsprechend wäre der nächste Schritt die A-Nati unter Murat Yakin. «Es ist ein Kindheitstraum, mal in der A-Nati zu spielen.»

Hätte Jaquez im Spiel mit der U21 gegen Rumänien nicht die Rote Karte gesehen, hätte er am Montag erstmals in die A-Nati einrücken können.

© IMAGO / sport pictures-Razvan Pasarica

Ein Kindheitstraum, der bereits diese Woche beinahe in Erfüllung gegangen wäre. Yakin sagte am Donnerstag im Rahmen der Kaderbekanntgabe, dass er Jaquez für die beiden bevorstehenden Nations-League-Partien aufgeboten hätte. Weil der Luzerner in der letzten Partie mit der U21-Nati jedoch mit Rot vom Platz flog, ist er für das nächste Länderspiel gesperrt, weshalb der Nati-Trainer auf ein Aufgebot verzichtete.

Wie lange bleibt Jaquez noch beim FCL?

Doch aufgeschoben ist nicht aufgehoben. Spielt Jaquez weiter so stark, kommt Murat Yakin über kurz oder lang nicht um den jungen Luzerner Innenverteidiger herum. Und der 21-Jährige seinen weiteren grossen Träumen – einem Wechsel ins Ausland und dem Champions-League-Titel – einen Schritt näher.

Aktuell sei ein Transfer aber kein Thema, versichert Jaquez. «Ich bin sehr zufrieden, wie es mir und dem Team läuft. Wechselgedanken mache ich mir derzeit nicht.» Doch im Fussball kann es bekanntlich schnell gehen. Umso besser, dass der FCL den Vertrag mit seinem Eigengewächs erst kürzlich bis 2028 verlängern konnte. So würde bei einem allfälligen Transfer eine Stange Geld in die leeren Luzerner Kassen fliessen.

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Quelle: PilatusToday
veröffentlicht: 9. November 2024 10:08
aktualisiert: 9. November 2024 10:08