Zentralschweiz
Luzern

Im Entlebuch im Kanton Luzern können Steinböcke geschossen werden

Im Entlebuch

Wegen Klimaerwärmung: Steinböcke in Luzern zum Abschuss freigegeben

24. Juli 2024, 19:38 Uhr
Dieser Steinbock befindet sich in Pontresina. (Symbolbild)
© Keystone / Gian Ehrenzeller
Der Kanton Luzern beherbergt zwei Steinwild-Kolonien. Die eine grössere gibt es beim Brienzer Rothorn, eine kleinere ist im Pilatusgebiet Zuhause. Nun hat der Kanton Luzern sich dazu entschieden, Steinböcke zum Abschuss frei zu geben.

Wie dem Luzerner Kantonsblatt zu entnehmen ist, sollen 24 Tiere zum Abschuss freigegeben werden, acht davon auf Luzerner Boden. Von den Tieren, die erlegt werden, müssen mindestens 50 Prozent weiblich sein, schreibt «Zentralplus».

Keine rosige Zukunft für die Steinböcke

Die verantwortlichen Kantone zählen jährlich, gemeinsam mit Wildhütern, die Kolonie und deren Bestand und bewerten dessen Entwicklung, so das Bau-, Umwelt- und Wirtschaftsdepartement. Die Zukunft der Kolonie sieht nicht vielversprechend aus: «Die Lebensraumkapazität der Brienzergrat-Kolonie ist erschöpft.»

Aufgrund der Klimaerwärmung schrumpft der Lebensraum der Steinböcke in den voralpinen und alpinen Regionen. Dies führt dazu, dass sich ihr Lebensraum mit dem von Gämsen, Hirschen und Rehen vermischt, wodurch dann weniger Platz für alle Tiere bleibt.

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Abschüsse werden jährlich beantragt

Mit den Abschüssen wollen die Kantone verhindern, dass sich die Steinwild-Kolonien vergrössern. «Mit den 24 geplanten Abschüssen wird der erwartete Zuwachs kaum abgeschöpft, das heisst, nur das Wachstum gebremst», so das Bau-, Umwelt- und Wirtschaftsdepartement.

Das Bundesamt für Umwelt (BAFU) hat bereits Ende Juni die Erlaubnis zum Abschuss erteilt. Die Dienststelle Landwirtschaft und Wald des Kantons Luzern hat dann Mitte Juli entschieden, dass dieses Jahr einige Tiere der Brienzergrat-Kolonie geschossen werden müssen. Dieser Entscheid liegt bis zum 13. August bei der Dienststelle in Sursee zur Einsicht auf und kann innerhalb von 30 Tagen vor dem Verwaltungsgericht angefochten werden.

Solche Abschüsse werden jedes Jahr beantragt und nach Zustimmung des BAFU durchgeführt. Bei der kleineren Kolonie im Pilatusgebiet würden Einzelabschüsse nicht regelmässig beantragt.

(red.)

Quelle: PilatusToday
veröffentlicht: 24. Juli 2024 19:38
aktualisiert: 24. Juli 2024 19:38